Sonntag, 1. Juni 2008

Süßer Brotauflauf mit Whiskysauce

Es wird höchste Zeit für ein Lebenszeichen, bevor Ihr denkt, ich wäre gestorben. Ganz, ganz kurzer Stand von heute: Deutschland hat mich seit 15 Monaten wieder, und inzwischen ist das Seßhaft-werden, der Karrierequark undsoweiter in einigermaßen trockenen Tüchern, sodass zunehmend Zeitüberschüsse vorhanden sind, diesem Drang nach Kontakt, nach Hobbies und derlei nachzugeben. Da jetzt das Wetter nicht mehr zum Abendpicknick am Rhein einlädt, rücken Stubenhocker-Aktivitäten wieder in den Vordergrund.

Gestern war bei uns Plätzchenbackaktion Nr. 1 mit Freunden.
Zwei Rezepte kann ich ohne Aufwand weitergeben:

Schwarzweißgebäck
...wir haben auf Verdacht einen Vanillezucker reingemacht (dafür entsprechend Zuker weggelassen) das Ei vergessen, aber die Plätzchen haben auch so gehalten, sehen gut aus und schmecken okay. Beim nächsten Versuch kommt das Eiklar rein und zwei Vanillezucker.

Glühweinschnitten ...gar nicht schlecht und das einzige, was wir Verwirrten auch wirklich brav nach Rezept gemacht haben - aber da muss nach unserm Geschmack deutlich weniger Zucker rein.

Das Dritte, die Kokosmakronen, unfreiwillig-frei nach einem über zehn Jahre alten Reformhaus-Sammelrezept, bin ich jetzt zu faul abzutippen. Eins sei gesagt: Unten ist ein schwarzer Mürbteig und oben eine weiße Haube. Normal hätte das Vanillepulver je zur Hälfte in den oberen und den unteren Teig gehört. Uns sind aber beide Teelöffel gemahlene Vanille (! das kostbare Zeug !)) gleich in den ersten Teig gerutscht. Der duftete daraufhin schwülstig und schmeckte total dekadent. Das bringt mich auf ne Idee für die nächsten oer übernächsten Schwarzweißplätzchen...

SO!
Warum ich hier eigentlich angefangen hab zu schreiben:
In den ersten Monaten nach der Rückkehr war so schrecklich viel zu tun, im Kopf zu behalten, zu organisieren... dass nicht nur Australien und Neuseeland, sondern sogar meine Zeit dort fast schlagartig ganz weit weg war. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Nach einem halben Jahr hatte ich dann das Gefühl, alles vergessen zu haben, bis auf das schlechte Gewissen, dass ich mich doch mal melden müsste bei einigen dieser tollen Leute dort. Und dann stieß ich auf dieses Blog... oh! Das hatte ich ja selber geschrieben. Und auf einmal war alles da.

Und heute möchte ich eine kulinarische Erleuchtung mit der Welt teilen, die seit knapp 1 1/2 Jahren als Entwurf rumgelegen hat - ohne zu verschimmeln oder verloren zu gehen - Web 2.0 sei Dank.


(Eintrag vom 1.6.2008)

Dolce Vita, liebe Leute.


Meine Wendy (die Mutter der Familie, bei der ich seit März lebe) ist eine tolle Puddingbäckerin(*), das kommt von der vielen Übung. Heute backt schon wieder supertollen Nachtisch, ein echtes Lieblingsrezept. Das nehme ich zum Anlass, um das phänomenale Rezept mit Euch zu teilen...
(*: Pudding wird im englischen Sprachraum als Sammelbegriff für Süßspeisen und synonym für Nachtisch verwendet, mit besonderem Schwerpunkt auf Backofen-Pudding, in etwa feuchte Kuchen oder süße Aufläufe. Und das können die echt gut, egal was man sonst so über Cuisine Anglaise hören muß.) Das Original stammt aus der Augustausgabe 2006 des neuseeländischen Taste Magazine und ist hier online nachzulesen.

Heute (16.11.2009) wiederentdeckt und ENDLICH fertig übersetzt:

Süßer Brotauflauf mit Whiskysauce


Von Allyson Gofton

Absolute Dekadenz! Als Brot für dieses Rezept eignet sich am besten ein rundliches Weißbrot mit guter, knuspriger Kruste.

Fertig in: 1¼ Stunde
Portionen: 8-10

Alan Gillard
Zutaten:
A) Für den Brotauflauf:
8 dicke Scheiben weißes Brot (siehe Tips vom Koch)
2-3 EL weiche Butter
1 Liter Milch
6 Eier
1 Tasse* Zucker
2-3 EL Vanilleextrakt (bzw. 10-20 g Zucker durch Vanillezucker ersetzen...)
½ Tasse* Rosinen

B) Für die Whiskysauce:
1 Tasse* Zucker
2 EL Wasser
100g Butter
¼ Tasse* Whisky
2 Eier, leicht verquirlt
¼ Tasse* Sahne (optional)

(1 Tasse = ca. 240 ml)

Zubereitung:

A)_Brotauflauf_
4 Brotscheiben mit Butter bestreichen und mit den restlichen 4 Scheiben zu Sandwiches zusammensetzen. In rechteckige oder dreieckige Stücke schneiden und in eine große Schüssle geben. Mit der Milch übergießen und beiseite stellen.

Eier, Zucker und Vanilleextrakt kräftig zu einer dicken, cremigen Mixtur aufschlagen. Mit den Rosinen zum eingeweichten Brot geben und alles gut vermischen.

Die Masse in ein gut eingefettetes ofenfestes Gefäß mit 1,5 - 2 l Fassungsvermögen geben.

Im Wasserbad bei 180°C für ca. eine Stunde backen (Messerprobe).

Warm mit der Whiskysauce servieren.

B)_Whiskysauce_
(Ergibt 3/4 Tasse, Zubereitungszeit 10-15 min.) Den Zucker und das Wasser in einen kleinen Saucentopf geben und unter ständigem Rühren sanft erhitzen, bis der Zucker ganz aufgelöst ist.

Den Sirup in das Obergefäß eines doppelten Sauentopfes geben und Butter, Whisky und Eier einrühren. Über schwach siedendem Wasser weiter erhitzen, bis die Sauce ingedickt ist. Dann die Sahne einrühren, falls gewünscht.

...Tips vom Koch
• Wer mag, kann ein leichtes Vollkornbrot nehmen. Ein schweres Brot ist nicht empfehlenswert, da es vom feinen Geschmack des Gerichtes ablenken würde. Man kann es auch mit Brioche versuchen (total dekadent!)
• Für das Wasserbad (auch bekannt als Bain Marie) wird eine Casserole oder auf jeden Fall eine zweite ofenfeste Form benötigt, die größer ist als diejenige, in der die Brotauflaufmasse gekocht werden soll. Man stellt also die gefüllte Auflaufform in den größeren Garbehälter und füllt anschließend das Wasser ein, so dass es etwa halbhoch ans innere Gefäß heranreicht.

---- Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!

2 Kommentare:

  1. Wo das mit dem automatischen Trackback nicht läuft: http://gegenglueck.org/archives/330-Durch-des-Nebels-Schaden-....html - ;)

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  2. heduuu!

    Ich glaub, ich muss dann doch mal abonnieren! :)

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