Sonntag, 16. Dezember 2007
Frohes Fest / Happy Holidays
To all friends: I wish you a merry Christmas and a happy new year. This very tiny pretty poor-pixeled video is a snap from the Christmas Market in New Brighton, yesterday at noon. Europeans: look closely at the palm tree and the short skirts of the little girls. It's summer, of course. spot the tinsel scarves and belts if you can. Have yourself a good time, wherever you are.
Hallo Ihr Freunde all', ich wünsch Euch frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr. Obiges Mini-Video ist ein Schnappschuß vom Adventssingen auf dem Weihnachts-Flohmarkt in New Brighton. Wer genau hinsieht, wird zumindest die Palme und die sommerlichen Röckchen der kleinen Mädels erkennen. Die "Schals" etc sind in Wirklichkeit grüne und rote Lametta-Girlanden.
Für die Kölner noch folgendes Special:
Nä nä Marie, is dat nit schön...
mal andersrum. Down under eben.
Domspitzen (das war in Melbourne auf der Abstell-Etage eines Shoppingtempels).
Samstag, 15. Dezember 2007
Was Du heute kannst verschieben
Liebe Leute, Ihr habt ja recht.
Ich schreib überhaupt keine Eckdaten. Ich will ja, aber ich warte immer auf was originelles und laß dann den Rest doch aus.
Okay.
Ich bin in Christchurch, Canterbury, New Zealand, untergebracht bei Freunden über www.couchsurfing.com, hab statt ner Couch für paar Nächte luxuriöserweise ein wohnliches Gartenhäuschen (Doppelbett und Dusch/WC) für mich, bin bei den Familienaktivitäten willkommen (einschließlich Mahlzeiten), und das bis einschließlich zum 25. oder 26.12., das Wetter hier war sehr sommerlich, hat dann gemuckt und genässt, und kommt jetzt wieder in Form. "Jingle Bells" oder "Frosty the Snowman" sind hier derzeit recht beliebt, aber ich kann einfach nicht mitsingen, weil mir vor Lachen immer die Luft wegbleibt, so bizarr ist das.
Ansonsten wirkt es hier auf der Südinsel landschaftlich recht europäisch, wenn da die seltsamen Bäume etc nicht wären. Die Vögel hier sind nicht ganz so laut wie in Australien, singen aber auch hübsch, Schafe hab ich schon gesehen, Kiwis noch nicht, dafür aber einiger der einheimischen Enten und Wasserhühner. Aus den Fellen erlegter Possums, die als illegale Einwanderer und raubhafte Allesfresser ohne natürliche Feinde hier die einheimische Artenvielfalt gefährden macht man hier teure, aber ungeheuer gute, trendige und wohltätig/wohltuende Pullis, deren Erweb vom WWF ausdrücklich empfohlen wird. Wer möchte einen superweichwarmen, aktiv artenschützerischen (Plagenkontrolle) umweltfeundlichen neu-wiederverwerteten (verstricken statt verrotten) und biologisch irgendwann voll abbaubaren Pulli?... Oh mann ich schweife schon wieder ab. Das gute Zeug heißt Merino Possum, mehr öko geht gar nicht.
Am 22.12. kommt mein Liebster für nen ganzen Monat eingeflogen, und dann gehts nach einer kurzen Akklimatisationsphase mit Weihnachtsfeier rund um beide Inseln mit nem gemieteten Kombiwagen. Ende des Trips ist in Auckland.
Zum Geburtstag hab ich meinen Leuten eine Eissplittertorte kredenzt, ein Buch über die Seltsamkeit hiesiger Ortsnamen bekommen und mir selber eine leichte aber sehr tolle, echt günstige Gitarre gekauft.
Zur Zeit jobbe ich nicht, zahle aber auch keine Miete, sondern spüle haushaltsübliche Mengen Geschirr und steuere bestenfalls mal ein paar Lebensmittel nach Bedarf bei.
Hab ein gutes Leben, freue mich auf meinen Besuch und war heute endlich am Strand. Sehr schön. Meterlangen daumendicken gummiartigen Tang gefunden, der gar nicht eklig ist. Kein Müll auf dem klaren Wasser. Nichtmal der sonst so unvermeidliche dicke Meerschaum. Hier möchte ich mal tauchen.
So. Und jetzt muß ich ins Bett. In 8 Stunden und 10 Minuten werd ich von einer anderen Couchsurferin eingesammelt zu einem Ausflug nach Akaroa, der einzigen französischen Ansiedlung in Neuseeland. Das liegt auch am Wasser, und es gibt Albatrosse, Delphine und mit etwas Glück sogar Wale zu sehen. Und kraxelige Felsen. Da lohnt es sich, wach zu sein.
Nun seid Ihr endlich auch mal im Bild*! (* naja nicht wörtlich. Ging grad nicht. Sorry das Kamera-Datenkabel ist in der Hütte, Internet hab ich aber nur im Haus, und ich fang nach Mitternacht nicht noch die Rennerei an. Aber es gibt nochmal Fotos, okay?) Laßt es Euch gut gehen. Eßt ein Stück Baumkuchen und/oder Elisenlebkuchen für mich mit. Spekulatius gibts hier auch, Import aus Holland. Ist mir aber deutlich zu dröge. Dann doch lieber Barbequeue, Salat und Milchshake. Also Tschau.
Ich schreib überhaupt keine Eckdaten. Ich will ja, aber ich warte immer auf was originelles und laß dann den Rest doch aus.
Okay.
Ich bin in Christchurch, Canterbury, New Zealand, untergebracht bei Freunden über www.couchsurfing.com, hab statt ner Couch für paar Nächte luxuriöserweise ein wohnliches Gartenhäuschen (Doppelbett und Dusch/WC) für mich, bin bei den Familienaktivitäten willkommen (einschließlich Mahlzeiten), und das bis einschließlich zum 25. oder 26.12., das Wetter hier war sehr sommerlich, hat dann gemuckt und genässt, und kommt jetzt wieder in Form. "Jingle Bells" oder "Frosty the Snowman" sind hier derzeit recht beliebt, aber ich kann einfach nicht mitsingen, weil mir vor Lachen immer die Luft wegbleibt, so bizarr ist das.
Ansonsten wirkt es hier auf der Südinsel landschaftlich recht europäisch, wenn da die seltsamen Bäume etc nicht wären. Die Vögel hier sind nicht ganz so laut wie in Australien, singen aber auch hübsch, Schafe hab ich schon gesehen, Kiwis noch nicht, dafür aber einiger der einheimischen Enten und Wasserhühner. Aus den Fellen erlegter Possums, die als illegale Einwanderer und raubhafte Allesfresser ohne natürliche Feinde hier die einheimische Artenvielfalt gefährden macht man hier teure, aber ungeheuer gute, trendige und wohltätig/wohltuende Pullis, deren Erweb vom WWF ausdrücklich empfohlen wird. Wer möchte einen superweichwarmen, aktiv artenschützerischen (Plagenkontrolle) umweltfeundlichen neu-wiederverwerteten (verstricken statt verrotten) und biologisch irgendwann voll abbaubaren Pulli?... Oh mann ich schweife schon wieder ab. Das gute Zeug heißt Merino Possum, mehr öko geht gar nicht.
Am 22.12. kommt mein Liebster für nen ganzen Monat eingeflogen, und dann gehts nach einer kurzen Akklimatisationsphase mit Weihnachtsfeier rund um beide Inseln mit nem gemieteten Kombiwagen. Ende des Trips ist in Auckland.
Zum Geburtstag hab ich meinen Leuten eine Eissplittertorte kredenzt, ein Buch über die Seltsamkeit hiesiger Ortsnamen bekommen und mir selber eine leichte aber sehr tolle, echt günstige Gitarre gekauft.
Zur Zeit jobbe ich nicht, zahle aber auch keine Miete, sondern spüle haushaltsübliche Mengen Geschirr und steuere bestenfalls mal ein paar Lebensmittel nach Bedarf bei.
Hab ein gutes Leben, freue mich auf meinen Besuch und war heute endlich am Strand. Sehr schön. Meterlangen daumendicken gummiartigen Tang gefunden, der gar nicht eklig ist. Kein Müll auf dem klaren Wasser. Nichtmal der sonst so unvermeidliche dicke Meerschaum. Hier möchte ich mal tauchen.
So. Und jetzt muß ich ins Bett. In 8 Stunden und 10 Minuten werd ich von einer anderen Couchsurferin eingesammelt zu einem Ausflug nach Akaroa, der einzigen französischen Ansiedlung in Neuseeland. Das liegt auch am Wasser, und es gibt Albatrosse, Delphine und mit etwas Glück sogar Wale zu sehen. Und kraxelige Felsen. Da lohnt es sich, wach zu sein.
Nun seid Ihr endlich auch mal im Bild*! (* naja nicht wörtlich. Ging grad nicht. Sorry das Kamera-Datenkabel ist in der Hütte, Internet hab ich aber nur im Haus, und ich fang nach Mitternacht nicht noch die Rennerei an. Aber es gibt nochmal Fotos, okay?) Laßt es Euch gut gehen. Eßt ein Stück Baumkuchen und/oder Elisenlebkuchen für mich mit. Spekulatius gibts hier auch, Import aus Holland. Ist mir aber deutlich zu dröge. Dann doch lieber Barbequeue, Salat und Milchshake. Also Tschau.
Donnerstag, 6. Dezember 2007
Mal eben rüberfliegen
Ich bin gut angekommen in Neuseeland. Man sollte meinen, das wär ja nun keine Weltreise von Melbourne Tullamarine, AUS nach Christchurch, NZ und daher locker zu packen. Aber eigentlich ist auf diesem kurzen Flug mehr passiert als auf den beiden langen von Frankfurt über Singapur nach Melbourne...
Also, den Tag davor hatte ich zum größten Teil mit Aussortieren, Komprimieren und austüfteln meines Gepäcks zugebracht. Für die letzten Tage war ich dann doch noch zu Craig und seiner freundlichen WG "auf die Couch" umgezogen. Welche Wohltat! (Statt nochmal ne volle Wochenmiete zu zahlen und nichtmal sonderlich willkommen zu sein. Oh Mann. So doof bin ich nicht bald wieder. Anderes Kapitel. Abgehakt. Schiftlicher Fixierung unwürdig. Zurück zum Leben aus dem Rucksack...) Der Umzug war ne tolle Idee. Craig holte mich mit meinem Zeug ab. Ich hatte das für nett und bequem, aber nichtmal notwendig gehalten. Aber von wegen! 11 Wochen eigenes Zimmer hatten das Volumen meiner Habseligkeiten verdoppelt und das Gewicht immerhin um die Hälfte gesteigert. Im Klartext: 13 Kilo dahergelaufenes Zeug irgendwie wegzaubern (anrechnungsfreie Handgepäckstücke wie Computer, Reiseführer, Camera, Jacke etc. extra packen und lose rumschleppen) und/oder tatsächlich aussortieren und verschenken. Hin- und Hergepacke, Kontrollgang zur Waage, wieder alles raus... Und immer schön langsam, weil auch bedacht werden will, welche Gegenstände nicht ins Handgepäck dürfen und welche zur Deklaration am Zoll dringend greifbar sein sollten. Und nochmal langsamer, weils recht fatal ist, den Überblick zu verlieren... Naja. Als alle anderen von ihrem Tagwerk nach Hause kamen, war ich dann auch fertig. Den Abend haben wir, wie bereits üblich zu allesamt auf der Veranda im Vorgarten verbracht, einfach kuschlig dagesessen auf der Couch, die mir die beiden vorigen Nächte zum Biwak gedient hatte. Ich sag Euch, australische Vögel sind morgens RICHTIG laut. Und ich finds toll. Wegen der Nachbarn und weil es durch ergiebigen (hochwillkommenen) Regen doch deutlich kühler geworden war, sollte ich diese Nacht aber drinnen schlafen. Ich richtete mich auf dem Küchenfußboden ein und schlief recht gut.
Zum guten Start hatte ich den Wecker nicht gestellt, was bei einem Check-In-Ultimatum von 8:00 Uhr morgens etwas gewagt ist. Wurde aber glücklicherweise von einem Badezimmerbenutzer wachgepoltert und hatte noch Zeit für Katzenwäsche, Ankleiden und CaffeLatte plus 1 Scheibe Toast, bis Craig und ich und meine nun-nur-noch 3 Taschen dann um viertel nach sieben Richtung Airport losfuhren.
Viertel vor acht Rauswurf im Halteverbot vor Haupteingang, Blitzabschied und... tja. Denn man los. Die Gepäck-Trolleys hätte man für Münzen mieten müssen, die rauszusuchen ich keine Hand frei hatte (paradox?) und außerdem nicht einsah, denn es ging ja. Eins huckepack, eins rechts, eins links. Kopf benutzt und Tafel gelesen, Schalter gleich gefunden. Aufatmen. Dann Seufzer: Gut 70 Meter lange Schlange am Check-In. Im Prinzip beruhigend. Heißt es doch, daß sie mit Sicherheit nicht wie angedroht den Schalter um achte schließen können. Daß ich also gar nicht so spät dran bin. Och, ich hatte sogar noch Leute hinter mir. Nach 5 Metern überstandener Schlange gab meine am Vortag erworbene Laptop-Tasche (Made in China, 10 AU$, kam grad recht) unter dem Gewicht der zugepackten Freifracht (siehe oben) den Geist auf, das große Fach riß an der Naht auf und übrig blieb nur die schmale Hülle um den Computer, ohne Griff und alles. Mit dem notfallmäßigen Umpacken meines Krams in den (zum Glück geräumigen und robusten) Handrucksack brauchte ich den ganzen Rest der Anstehzeit. Bloß nicht aufregen. Ich spürte, wie das Adrenalin meinen Toast verbrannte und den Blutzucker ins Minus riß. Wenn man sowieso Gewicht vernichten muß, kommt australische Weichlakritze gerade recht. Ich wär aber gerne ausgeschert und hätte was vernünftiges zu essen besorgt. Nun gut, ich war ja schließlich dran, und es stellte sich heraus, daß mein Hauptgepäck noch 2 1/2 Kilo Luft hatte. Da die Dame am Schalter neu war und noch keine Ahnung von neuseeländischen Working Holiday Visa hatte, mußte sie noch lang und breit telefonisch nachfragen, ob ich denn wirklich mit einem Visum, das in einer Woche ausläuft, noch einreisen durfte. Ich erklärte ihr, daß dies das Verfallsdatum zum Antritt sei und die Haltbarkeit nach (Er-)Öffnung ein Jahr beträgt. Die Sicherheitszeiten gelten doch bloß fürs Verfallsdatum der Reisepässe an sich. Naja, nicht mein Bier. Sei ruhig schlauer als Dein Sachbearbeiter, aber behaupte es nicht. Sie wußte halt nicht so ganz. Konnte mir nur recht sein, gab es mir doch Zeit, noch einige der schwereren Teile noch notdürftig im Hauptrucki zu verstauen. Nicht genug. 600g war mein Handgepäck noch überm Limit. Da ich aber erklärte, darin befänden sich unter anderem 500g Lakritze, die ich nun sowieso killen würde, ging alles klar. Wäre eh okay gewesen. Die Camera mit den Akkus drum und dran war bestimmt 700g. Bloß weg hier! Hunger! Durst!
Am Schalter hatten sie meine 2/3 Laptoptaschen-Müll nicht entsorgen können. Mülleimer finden. Hinsetzen. Ich hab nen Arm zu wenig. Aus dem Lautsprecher die Ansage, man möge sein Gepäck nicht aus den Augen lassen. (Nicht wegen der Taschendiebe oder aus Fürsorglichkeit! Seit 9/11 werden Koffer unter hohem Bombenexpertenaufwand kostenpflichtig abgeschleppt.) Handrucki abstellen, Hinterfach ausräumen, Schleppi rein, alles neu stopfen, paßt zum Glück, bloß Jacke raus und umgebunden. Ach und die Lakritze. Eine Handvoll. Schnauf. Schwitz. Durst. Mist die Flasche ist leer. Toilette. Da gibts nur brühwarmes Wasser. Wat mut dat mut. Oh wie ihr mich alle mal kreuzweise könnt.
Auf zum Gate. Hurra noch 40 Minuten bis Toresschluß. Flasche austrinken. Erfrischend lauwarm inzwischen. Immerhin. Die Ziplock-Beutel für Flüssigkeiten. Jaja. Ich hab doch diesmal alles im großen Rucki, bis auf eine Creme im Vorderfach... äh, was ist denn das hier? Sch*** mein Schweizermesser. Nein!!! Und der Officer sagt ich muß es wohl wegschmeißen. Nixda. Ich wieder zum Check-In (wo noch immer Leute Schlange stehen), ruf die Frage übern Schalter, ob ich nochmal an mein Hauptgepäck dran kann, aber natürlich... ist es längst auf dem Weg. Das dachte ich mir. Nun kommen mir die kurzen Wege zupass, wie sie auch in Singapur angenehm sind. In Frankfurt würde folgendes Kunststück nicht gelingen, jedenfalls nicht innerhalb von 15 Minuten:
Ich bin rausgelaufen zur Halteverbotszone am Eingang und hab nach einigem Ausschauhalten einen Herrn gefragt, dessen jüngerer Passagier einen Rucksack aus dem Kofferraum zog. Ob er auch fliege oder hier bleibe. - Nönö, nur der Junior. - Na dann fröhliche Weihnachten. Hier ist mein Schweizermesser. Das war dummerweise im falschen Rucksack. Ich wills nicht wegschmeißen. - Ooh! Wow! - Jau no worries viel Spaß. ... und weg war ich. Das tat nicht ganz so weh, wenn wenigstens jemand was davon hat. (Erst heute fällt mir ein, daß ich den Sachverhalt auch durchaus jemandem aus der immer noch nicht abgerissenen Schlange für meinen eigenen Flug hätte erklären und das Ding evtl. doch hätte wiederkriegen können.)
Also endlich rein zur Handgepäck-Kontrolle. Schlangestehen, technisches, flüssiges, metallisches aus- und extra packen, Röntgenfließband, beginne wieder einzupacken... - "Sind das alle ihre Flüssigkeiten?" - "Ja, den Rest hab ich diesmal im Hauptgepäck" (nicht ohne Stolz) - " Da ist aber noch irgendwas im Rucksack" - "Oh. Au nee. Zahnpasta und so in dem Not-Täschchen, das ich immer rumschlepp." ...Ausgepackt, geöffnet, zum Vorschein kommt: besagte 1 TL Zahnpasta-Rest-Minitube, 1ml Atemfrisch-Tropfen, ein Sojasoßenfischchen voll Desinfektionsmittel, ein Sonnen-Lippenstift... oh. Puh. Nochmal aufs Band. Nun aber! - "Ma'am, haben Sie Thunfischdosen im Rucksack?" - "Nee... ach, aber da sind noch paar Metalldöschen mit Bonbons, sorry." Noch mehr ausgepackt und - Huch! Zwischen den kompakt vertüteten Keksen und Müsliriegeln finden neben den Pastillendöschen auch zwei Portionen Gourmet-Thunfisch. Und zwei Soasoßenfischchen. Und eine Portion Tomatenketschup, 2 Portionsbeutel Sushi-Ingwer in Scheiben und 1x Wasabi. Langsam wirds peinlich. Sie haben mich dann wieder einpacken lassen. Nicht ohne nochmal zu röntgen. (Später fiel mir auf, daß sie mich dabei trotzdem aktiv durchgewunken haben. Denn nicht nur die Proviantsektion war unnützerweise im Handrucki gelandet, sondern auch die Souvenirtüte mit ner angebrochenen Zehnerpackung 4711 Eau-de-Cologne Minis. Sie hätten mich also nochmals zum Auspacken nötigen dürfen. Aber der Organisatiosgrad meines Gepäcks entsprach wohl eher nicht dem Profil eines kaltblütigen Bombenatteantäters. Danke Jungs!)
Alles wieder an Ort und Stelle zu stopfen, brauchte so lange, daß einer der Officers feixte, ob wir uns schonmal gesehen hätten, ich käme ihm so bekannt vor. (Grmbwhahaha.) Nach mir kam keiner mehr. Hatten mich alle überholt. Der Blick auf die Uhr resultierte in milder Panik: Viertelstunde über Boarding Deadline. Wo war mein verdammtes Gate? Hinter einer Säule und kaum zu finden. Die Schlange betrug 5 Leute oder so, aber nach mir kamen noch welche dazugetröpfelt. Wieder aufatmen.
An Bord fröhlich-freundliche Stewardessen, die einem den Platz anweisen... Und der ist doch tatsächlich bereits besetzt. Die Dame, die da sitzt, hat wirklichlich dieselbe Sitzplatznummer auf ihrem Ticket wie ich. Das käme schonmal vor, sagt die Stewardess. Und dirigiert mich vorläufig auf den nächstfreien Platz, um den Gang frei zu machen. Nach drei Minuten kommt bereits dessen rechtmäßiger Be-Sitzer und ich werde vernünftigerweise ins Stewardessen-Kabuff eskortiert, von wo ich beobachten kann, wie sich die Stitze füllen und der Gang langsam leert. Och, denk ich mir, ist ja diesmal nicht meine Schuld. Und ich hätt nix dagegen, nen Crewsitz zu bekommen. Aber es kommt anders. Irgendein Sitz ist frei geblieben, netterweise ein Gangplatz wie der, den ich hätte haben sollen. Na gut.
Sehr gut, wie sich herausstellt. Denn meine Sitznachbarn sind Kiwis, ein sehr freundlicher Papa, der mir gut eine Stunde lang tolle Tips über Neuseeland gibt sowie für den Rest der Zeit ungefragt ein Paar originalverpackte Airline-Ohrhörer für mich übrig hat mit mittelgroßer Tochter, die liebend gerne meine verbleibende Lakritze genießt und dafür bläulichen Sirup aus der Tube anbietet und die letzten Pringles teilt.
Der Flug selbst startet 55 Minuten zu spät, der Käpten faselt was von Papierkram, der dran schuld sei und eine Hauptstewardess gibt unterhaltsame Geschichten zum besten von den abgedrehtesten Schmerzensgeldprozessen des Jahres. Amerika natürlich. Den Rekord hält der Kerl, dem gegenüber seinem Nachbarn 700.000 $ zugesprochen wurden dafür, daß dieser ihm mit dem Auto über beide Hände gefahren sei. Der Clou an der Geschichte: Der Kläger war gerade damit beschäftigt, dem Beklagten die Reifen zu stehlen, als dieser, ohne den Vorgang zu bemerken, nunja, losfuhr.
Also, es gelang der Stewardess somit offensichtlich, die Passagiere bei Laune zu halten. Überhaupt laß ich auch mit der Sitzplatzpanne und der Verspätung auf Virgin Air nichts kommen. Für ne Billig-Airline, alle Achtung! Essen und Trinken mußte man zwar kaufen, aber flotte Sprüche gabs gratis, dazu Gymnastik vor der Landung. Entertainmentqualitäten sehr hoch.
In Christchurch gelandet zunächst mal Passkontrolle. Die Passdame war etwas ungehalten, daß ich meine Visabedingungen nicht ausgedruckt hatte. Wieso? Das stand nirgendwo. Ich konnte ihr die Bedingungen aber aufsagen. Nein, ich habe kein Rückflugticket, das war nur empfohlen, nicht verpflichtend. Rückflug ab Australien ist allerdings gebucht, und den Flug von Neuseeland nach Australien werde ich buchen, wenn ich weiß, wohin es mich verschlägt, also ab wo ich fliege. 4200 NZ$ muß ich nachweisen können und kanns auch. Es ist ein E-Visum, das als Dokument erst bei Einreise erstellt wird, ich hab ne Nummer, und aus der sollte für Wissende der Rest hervorgehen. Am Ende hat sie mir den Stempel gegeben inclusive Arbeitserlaubnis, und das, ohne irgendwas nachzuschlagen. Aber auch, ohne irgendwo ein "aha" in den Augen im Laufe meiner Erläuterung. Also einfach so? Bei Check-In Leuten versteh ich das noch, daß sie sich nicht auskennen. Aber Zollbeamte? Muß man für solche Jobs keine Fortbildngen machen? Seltsam.
Und dann schlug nochmal die Stunde der Wahrheit. Ich hatte genug Ärger gehabt. Daß man Holz, Stroh, Samen aller Art nicht undeklariert einführen darf, war mir bekannt. Nun hatte der Zollschein, den wir im Flieger erhalten hatten, auch noch die paar Muscheln und Seeschnecken, die von meiner stolzen Naturaliensammlung geblieben waren, als unerwünscht gebrandmarkt. Die waren kein Wort wert, und erst recht keinen Nerv mehr. Hauptrucksack vom Band geholt, aufgemacht, Dekotüte raus, Rucksack zu, Zwerg gerettet, Rest in den Müll. Meine Nerven. Diesmal wieder selber schuld und komplett letzte in der Schlange. "Ham sie was zu verzollen?" - "Lebensmittel." - "Welche? Kekse, Nußriegel, Thunfischdosen" - "Kein Thema. Erde an den Schuhsohlen?" - "Meine Boots sind sauber" (die Hufe zur Begutachtung auf Zuruf hebend) "die Sandalen hab ich schon außen dran gepackt. Die sind etwas schmutzig." - "Oh das bißchen geht klar." - Ich war ein wenig enttäuscht. Am australischen Zoll hatte ich immerhin auf Socken rumgestanden und blitzblanke Schuhe wiedergekriegt. Den Strohhalm aus Bodensee im Eichsfeld, meinen Heimkomm-Anker mit Stammplatz im Portemonnaie, hab ich diesmal nicht deklariert. Igrendwo hörts mal auf.
Zu meinen supernetten Gastgebern wars dann nochmal ne kleine Schnitzeljagd unter Einbeziehung etlicher Einheimischer. Weil die Neuseeländische Handykarte, die ich am direkt am Flughafenausgang erworben hatte, zunächst so kompliziert aufgeladen werden mußte, daß ich es vorzog, zum ersten anruf eine Telefonmünze zu schnorren und am Ziel meiner Bus-Anfahrt , anstatt nochmal zur Abholung anzurufen, laut Wegweisung der lieben Nachbarn etwas kreuz und quer die Landschaft zu erkunden, bis ein Autofahrer mich fragte, ob ich so verloren sei, wie ich aussähe (er hatte mich schon vor ner Viertelstunde vollgepackt rumlaufen sehen) - und mich die letzen 700m zielsicher vor die Tür brachte. Auf jeden Fall ist es schön hier.
Ich warte jetzt zwei Wochen auf meinen Liebsten und mache in der Zwischenzeit die Gegend unsicher. Stadtführung ist morgen angesagt. Die Nachbarschaft hab ich gestern und heute schon ertigert. Ich bin sogar seit heute stolze Besitzerin einer örtlichen Büchereikarte! Ist nicht schwer, hier reinzukommen. Also auch nach obigem Bericht: Macht Euch mal keine Sorgen.
Also, den Tag davor hatte ich zum größten Teil mit Aussortieren, Komprimieren und austüfteln meines Gepäcks zugebracht. Für die letzten Tage war ich dann doch noch zu Craig und seiner freundlichen WG "auf die Couch" umgezogen. Welche Wohltat! (Statt nochmal ne volle Wochenmiete zu zahlen und nichtmal sonderlich willkommen zu sein. Oh Mann. So doof bin ich nicht bald wieder. Anderes Kapitel. Abgehakt. Schiftlicher Fixierung unwürdig. Zurück zum Leben aus dem Rucksack...) Der Umzug war ne tolle Idee. Craig holte mich mit meinem Zeug ab. Ich hatte das für nett und bequem, aber nichtmal notwendig gehalten. Aber von wegen! 11 Wochen eigenes Zimmer hatten das Volumen meiner Habseligkeiten verdoppelt und das Gewicht immerhin um die Hälfte gesteigert. Im Klartext: 13 Kilo dahergelaufenes Zeug irgendwie wegzaubern (anrechnungsfreie Handgepäckstücke wie Computer, Reiseführer, Camera, Jacke etc. extra packen und lose rumschleppen) und/oder tatsächlich aussortieren und verschenken. Hin- und Hergepacke, Kontrollgang zur Waage, wieder alles raus... Und immer schön langsam, weil auch bedacht werden will, welche Gegenstände nicht ins Handgepäck dürfen und welche zur Deklaration am Zoll dringend greifbar sein sollten. Und nochmal langsamer, weils recht fatal ist, den Überblick zu verlieren... Naja. Als alle anderen von ihrem Tagwerk nach Hause kamen, war ich dann auch fertig. Den Abend haben wir, wie bereits üblich zu allesamt auf der Veranda im Vorgarten verbracht, einfach kuschlig dagesessen auf der Couch, die mir die beiden vorigen Nächte zum Biwak gedient hatte. Ich sag Euch, australische Vögel sind morgens RICHTIG laut. Und ich finds toll. Wegen der Nachbarn und weil es durch ergiebigen (hochwillkommenen) Regen doch deutlich kühler geworden war, sollte ich diese Nacht aber drinnen schlafen. Ich richtete mich auf dem Küchenfußboden ein und schlief recht gut.
Zum guten Start hatte ich den Wecker nicht gestellt, was bei einem Check-In-Ultimatum von 8:00 Uhr morgens etwas gewagt ist. Wurde aber glücklicherweise von einem Badezimmerbenutzer wachgepoltert und hatte noch Zeit für Katzenwäsche, Ankleiden und CaffeLatte plus 1 Scheibe Toast, bis Craig und ich und meine nun-nur-noch 3 Taschen dann um viertel nach sieben Richtung Airport losfuhren.
Viertel vor acht Rauswurf im Halteverbot vor Haupteingang, Blitzabschied und... tja. Denn man los. Die Gepäck-Trolleys hätte man für Münzen mieten müssen, die rauszusuchen ich keine Hand frei hatte (paradox?) und außerdem nicht einsah, denn es ging ja. Eins huckepack, eins rechts, eins links. Kopf benutzt und Tafel gelesen, Schalter gleich gefunden. Aufatmen. Dann Seufzer: Gut 70 Meter lange Schlange am Check-In. Im Prinzip beruhigend. Heißt es doch, daß sie mit Sicherheit nicht wie angedroht den Schalter um achte schließen können. Daß ich also gar nicht so spät dran bin. Och, ich hatte sogar noch Leute hinter mir. Nach 5 Metern überstandener Schlange gab meine am Vortag erworbene Laptop-Tasche (Made in China, 10 AU$, kam grad recht) unter dem Gewicht der zugepackten Freifracht (siehe oben) den Geist auf, das große Fach riß an der Naht auf und übrig blieb nur die schmale Hülle um den Computer, ohne Griff und alles. Mit dem notfallmäßigen Umpacken meines Krams in den (zum Glück geräumigen und robusten) Handrucksack brauchte ich den ganzen Rest der Anstehzeit. Bloß nicht aufregen. Ich spürte, wie das Adrenalin meinen Toast verbrannte und den Blutzucker ins Minus riß. Wenn man sowieso Gewicht vernichten muß, kommt australische Weichlakritze gerade recht. Ich wär aber gerne ausgeschert und hätte was vernünftiges zu essen besorgt. Nun gut, ich war ja schließlich dran, und es stellte sich heraus, daß mein Hauptgepäck noch 2 1/2 Kilo Luft hatte. Da die Dame am Schalter neu war und noch keine Ahnung von neuseeländischen Working Holiday Visa hatte, mußte sie noch lang und breit telefonisch nachfragen, ob ich denn wirklich mit einem Visum, das in einer Woche ausläuft, noch einreisen durfte. Ich erklärte ihr, daß dies das Verfallsdatum zum Antritt sei und die Haltbarkeit nach (Er-)Öffnung ein Jahr beträgt. Die Sicherheitszeiten gelten doch bloß fürs Verfallsdatum der Reisepässe an sich. Naja, nicht mein Bier. Sei ruhig schlauer als Dein Sachbearbeiter, aber behaupte es nicht. Sie wußte halt nicht so ganz. Konnte mir nur recht sein, gab es mir doch Zeit, noch einige der schwereren Teile noch notdürftig im Hauptrucki zu verstauen. Nicht genug. 600g war mein Handgepäck noch überm Limit. Da ich aber erklärte, darin befänden sich unter anderem 500g Lakritze, die ich nun sowieso killen würde, ging alles klar. Wäre eh okay gewesen. Die Camera mit den Akkus drum und dran war bestimmt 700g. Bloß weg hier! Hunger! Durst!
Am Schalter hatten sie meine 2/3 Laptoptaschen-Müll nicht entsorgen können. Mülleimer finden. Hinsetzen. Ich hab nen Arm zu wenig. Aus dem Lautsprecher die Ansage, man möge sein Gepäck nicht aus den Augen lassen. (Nicht wegen der Taschendiebe oder aus Fürsorglichkeit! Seit 9/11 werden Koffer unter hohem Bombenexpertenaufwand kostenpflichtig abgeschleppt.) Handrucki abstellen, Hinterfach ausräumen, Schleppi rein, alles neu stopfen, paßt zum Glück, bloß Jacke raus und umgebunden. Ach und die Lakritze. Eine Handvoll. Schnauf. Schwitz. Durst. Mist die Flasche ist leer. Toilette. Da gibts nur brühwarmes Wasser. Wat mut dat mut. Oh wie ihr mich alle mal kreuzweise könnt.
Auf zum Gate. Hurra noch 40 Minuten bis Toresschluß. Flasche austrinken. Erfrischend lauwarm inzwischen. Immerhin. Die Ziplock-Beutel für Flüssigkeiten. Jaja. Ich hab doch diesmal alles im großen Rucki, bis auf eine Creme im Vorderfach... äh, was ist denn das hier? Sch*** mein Schweizermesser. Nein!!! Und der Officer sagt ich muß es wohl wegschmeißen. Nixda. Ich wieder zum Check-In (wo noch immer Leute Schlange stehen), ruf die Frage übern Schalter, ob ich nochmal an mein Hauptgepäck dran kann, aber natürlich... ist es längst auf dem Weg. Das dachte ich mir. Nun kommen mir die kurzen Wege zupass, wie sie auch in Singapur angenehm sind. In Frankfurt würde folgendes Kunststück nicht gelingen, jedenfalls nicht innerhalb von 15 Minuten:
Ich bin rausgelaufen zur Halteverbotszone am Eingang und hab nach einigem Ausschauhalten einen Herrn gefragt, dessen jüngerer Passagier einen Rucksack aus dem Kofferraum zog. Ob er auch fliege oder hier bleibe. - Nönö, nur der Junior. - Na dann fröhliche Weihnachten. Hier ist mein Schweizermesser. Das war dummerweise im falschen Rucksack. Ich wills nicht wegschmeißen. - Ooh! Wow! - Jau no worries viel Spaß. ... und weg war ich. Das tat nicht ganz so weh, wenn wenigstens jemand was davon hat. (Erst heute fällt mir ein, daß ich den Sachverhalt auch durchaus jemandem aus der immer noch nicht abgerissenen Schlange für meinen eigenen Flug hätte erklären und das Ding evtl. doch hätte wiederkriegen können.)
Also endlich rein zur Handgepäck-Kontrolle. Schlangestehen, technisches, flüssiges, metallisches aus- und extra packen, Röntgenfließband, beginne wieder einzupacken... - "Sind das alle ihre Flüssigkeiten?" - "Ja, den Rest hab ich diesmal im Hauptgepäck" (nicht ohne Stolz) - " Da ist aber noch irgendwas im Rucksack" - "Oh. Au nee. Zahnpasta und so in dem Not-Täschchen, das ich immer rumschlepp." ...Ausgepackt, geöffnet, zum Vorschein kommt: besagte 1 TL Zahnpasta-Rest-Minitube, 1ml Atemfrisch-Tropfen, ein Sojasoßenfischchen voll Desinfektionsmittel, ein Sonnen-Lippenstift... oh. Puh. Nochmal aufs Band. Nun aber! - "Ma'am, haben Sie Thunfischdosen im Rucksack?" - "Nee... ach, aber da sind noch paar Metalldöschen mit Bonbons, sorry." Noch mehr ausgepackt und - Huch! Zwischen den kompakt vertüteten Keksen und Müsliriegeln finden neben den Pastillendöschen auch zwei Portionen Gourmet-Thunfisch. Und zwei Soasoßenfischchen. Und eine Portion Tomatenketschup, 2 Portionsbeutel Sushi-Ingwer in Scheiben und 1x Wasabi. Langsam wirds peinlich. Sie haben mich dann wieder einpacken lassen. Nicht ohne nochmal zu röntgen. (Später fiel mir auf, daß sie mich dabei trotzdem aktiv durchgewunken haben. Denn nicht nur die Proviantsektion war unnützerweise im Handrucki gelandet, sondern auch die Souvenirtüte mit ner angebrochenen Zehnerpackung 4711 Eau-de-Cologne Minis. Sie hätten mich also nochmals zum Auspacken nötigen dürfen. Aber der Organisatiosgrad meines Gepäcks entsprach wohl eher nicht dem Profil eines kaltblütigen Bombenatteantäters. Danke Jungs!)
Alles wieder an Ort und Stelle zu stopfen, brauchte so lange, daß einer der Officers feixte, ob wir uns schonmal gesehen hätten, ich käme ihm so bekannt vor. (Grmbwhahaha.) Nach mir kam keiner mehr. Hatten mich alle überholt. Der Blick auf die Uhr resultierte in milder Panik: Viertelstunde über Boarding Deadline. Wo war mein verdammtes Gate? Hinter einer Säule und kaum zu finden. Die Schlange betrug 5 Leute oder so, aber nach mir kamen noch welche dazugetröpfelt. Wieder aufatmen.
An Bord fröhlich-freundliche Stewardessen, die einem den Platz anweisen... Und der ist doch tatsächlich bereits besetzt. Die Dame, die da sitzt, hat wirklichlich dieselbe Sitzplatznummer auf ihrem Ticket wie ich. Das käme schonmal vor, sagt die Stewardess. Und dirigiert mich vorläufig auf den nächstfreien Platz, um den Gang frei zu machen. Nach drei Minuten kommt bereits dessen rechtmäßiger Be-Sitzer und ich werde vernünftigerweise ins Stewardessen-Kabuff eskortiert, von wo ich beobachten kann, wie sich die Stitze füllen und der Gang langsam leert. Och, denk ich mir, ist ja diesmal nicht meine Schuld. Und ich hätt nix dagegen, nen Crewsitz zu bekommen. Aber es kommt anders. Irgendein Sitz ist frei geblieben, netterweise ein Gangplatz wie der, den ich hätte haben sollen. Na gut.
Sehr gut, wie sich herausstellt. Denn meine Sitznachbarn sind Kiwis, ein sehr freundlicher Papa, der mir gut eine Stunde lang tolle Tips über Neuseeland gibt sowie für den Rest der Zeit ungefragt ein Paar originalverpackte Airline-Ohrhörer für mich übrig hat mit mittelgroßer Tochter, die liebend gerne meine verbleibende Lakritze genießt und dafür bläulichen Sirup aus der Tube anbietet und die letzten Pringles teilt.
Der Flug selbst startet 55 Minuten zu spät, der Käpten faselt was von Papierkram, der dran schuld sei und eine Hauptstewardess gibt unterhaltsame Geschichten zum besten von den abgedrehtesten Schmerzensgeldprozessen des Jahres. Amerika natürlich. Den Rekord hält der Kerl, dem gegenüber seinem Nachbarn 700.000 $ zugesprochen wurden dafür, daß dieser ihm mit dem Auto über beide Hände gefahren sei. Der Clou an der Geschichte: Der Kläger war gerade damit beschäftigt, dem Beklagten die Reifen zu stehlen, als dieser, ohne den Vorgang zu bemerken, nunja, losfuhr.
Also, es gelang der Stewardess somit offensichtlich, die Passagiere bei Laune zu halten. Überhaupt laß ich auch mit der Sitzplatzpanne und der Verspätung auf Virgin Air nichts kommen. Für ne Billig-Airline, alle Achtung! Essen und Trinken mußte man zwar kaufen, aber flotte Sprüche gabs gratis, dazu Gymnastik vor der Landung. Entertainmentqualitäten sehr hoch.
In Christchurch gelandet zunächst mal Passkontrolle. Die Passdame war etwas ungehalten, daß ich meine Visabedingungen nicht ausgedruckt hatte. Wieso? Das stand nirgendwo. Ich konnte ihr die Bedingungen aber aufsagen. Nein, ich habe kein Rückflugticket, das war nur empfohlen, nicht verpflichtend. Rückflug ab Australien ist allerdings gebucht, und den Flug von Neuseeland nach Australien werde ich buchen, wenn ich weiß, wohin es mich verschlägt, also ab wo ich fliege. 4200 NZ$ muß ich nachweisen können und kanns auch. Es ist ein E-Visum, das als Dokument erst bei Einreise erstellt wird, ich hab ne Nummer, und aus der sollte für Wissende der Rest hervorgehen. Am Ende hat sie mir den Stempel gegeben inclusive Arbeitserlaubnis, und das, ohne irgendwas nachzuschlagen. Aber auch, ohne irgendwo ein "aha" in den Augen im Laufe meiner Erläuterung. Also einfach so? Bei Check-In Leuten versteh ich das noch, daß sie sich nicht auskennen. Aber Zollbeamte? Muß man für solche Jobs keine Fortbildngen machen? Seltsam.
Und dann schlug nochmal die Stunde der Wahrheit. Ich hatte genug Ärger gehabt. Daß man Holz, Stroh, Samen aller Art nicht undeklariert einführen darf, war mir bekannt. Nun hatte der Zollschein, den wir im Flieger erhalten hatten, auch noch die paar Muscheln und Seeschnecken, die von meiner stolzen Naturaliensammlung geblieben waren, als unerwünscht gebrandmarkt. Die waren kein Wort wert, und erst recht keinen Nerv mehr. Hauptrucksack vom Band geholt, aufgemacht, Dekotüte raus, Rucksack zu, Zwerg gerettet, Rest in den Müll. Meine Nerven. Diesmal wieder selber schuld und komplett letzte in der Schlange. "Ham sie was zu verzollen?" - "Lebensmittel." - "Welche? Kekse, Nußriegel, Thunfischdosen" - "Kein Thema. Erde an den Schuhsohlen?" - "Meine Boots sind sauber" (die Hufe zur Begutachtung auf Zuruf hebend) "die Sandalen hab ich schon außen dran gepackt. Die sind etwas schmutzig." - "Oh das bißchen geht klar." - Ich war ein wenig enttäuscht. Am australischen Zoll hatte ich immerhin auf Socken rumgestanden und blitzblanke Schuhe wiedergekriegt. Den Strohhalm aus Bodensee im Eichsfeld, meinen Heimkomm-Anker mit Stammplatz im Portemonnaie, hab ich diesmal nicht deklariert. Igrendwo hörts mal auf.
Zu meinen supernetten Gastgebern wars dann nochmal ne kleine Schnitzeljagd unter Einbeziehung etlicher Einheimischer. Weil die Neuseeländische Handykarte, die ich am direkt am Flughafenausgang erworben hatte, zunächst so kompliziert aufgeladen werden mußte, daß ich es vorzog, zum ersten anruf eine Telefonmünze zu schnorren und am Ziel meiner Bus-Anfahrt , anstatt nochmal zur Abholung anzurufen, laut Wegweisung der lieben Nachbarn etwas kreuz und quer die Landschaft zu erkunden, bis ein Autofahrer mich fragte, ob ich so verloren sei, wie ich aussähe (er hatte mich schon vor ner Viertelstunde vollgepackt rumlaufen sehen) - und mich die letzen 700m zielsicher vor die Tür brachte. Auf jeden Fall ist es schön hier.
Ich warte jetzt zwei Wochen auf meinen Liebsten und mache in der Zwischenzeit die Gegend unsicher. Stadtführung ist morgen angesagt. Die Nachbarschaft hab ich gestern und heute schon ertigert. Ich bin sogar seit heute stolze Besitzerin einer örtlichen Büchereikarte! Ist nicht schwer, hier reinzukommen. Also auch nach obigem Bericht: Macht Euch mal keine Sorgen.
Freitag, 30. November 2007
Viechzeug
Warum schreibe ich immer über Tierchen. Schon wieder. Possende Pissums und jetzt das:
Die Antwort ist banal: Das Kapitel über meinen inzwischen abgedankten Job, auf das so viele warten, wird zu lang. Es ist drei Uhr morgens. Ich weiß Ihr wartet auf irgendwas.
Also es gibt gute Nachrichten: Dem Tierchen geht es prima. Mir auch. Ich habs beim nächtlichen Heimkommen in der Küche ertappt. Fußboden, wo die Krümel sind. Die Wand hats nur genommen, weil ich auf Fotogenität gedrängt habe. Es ist KEIN INSEKT, sondern ein Krustentier, wie alle Asseln und Hundert-, Tausend- Quazzrillounenfüßler. Sieht doch ziemlich so aus wie ne Eismeergarnele. In echt war es viel durchsichtiger als auf dem oberen Foto - ich hab mit dem Kontrast gespielt, damit Ihr besser die Beine zählen könnt. (Streber machen jetzt bitte eine Pause, evaluieren die Extremitäten auf der Abbildung und merken sich das Ergbnis zum Vergleich mit der Auflösung am Ende des Textes.)
Preisfrage! Was ist ekliger: Sowas nachts aufm Küchenboden (hat ganz still gehalten) oder paar winzige wuselige Ameisen (sugar ants) tagsüber auf der Anrichte?
Antwort: Weder - noch. Das ist mir beides schnurzegal, solangs nicht aus meinem Proviant rauskriecht. Was mir wirklich den Magen umdreht, ist eine Dose Insektenspray (Mortein Power Ball - kills fast) auf der Anrichte, wo ich mein Brot schmieren will, wochenlang. Es kommt aber noch besser. Wo ich kotzen könnte, das ist, wenn ich morgens in die Küche komme und finde auf der Anrichte verstreut eine Kohorte toter Mini-Ameisen. Daneben die stolze Dose Mortein. Gewischt ist trotzdem nicht. Dabei hätte Wischen alleine genügt, um den Zug zu unterbrechen, Duftspur bereinigt, Truppe demoralisiert, garantiert. Klar hätte ich das Schandmal wegmachen können. Aber die Wahrheit, der Totz und die Neugier hat gesiegt. Ich hab dann aber doch nicht gezählt, wieviele Tage das genauso liegen blieb. Es waren jedenfalls einige.
Am Sonntag wechsel ich sowieso die Wohnung. Dann brauch ich mich über derart paradoxes Revierverhalten meiner Vermieterin nicht mehr aufregen. Und den 28-Füßler hab ich laufen lassen, ohne Pantoffel, ohne Gift und ungemeldet.
Gute Nacht. Fröhliches Flohbeißen. (Nein, keine Sorge!)
Die Antwort ist banal: Das Kapitel über meinen inzwischen abgedankten Job, auf das so viele warten, wird zu lang. Es ist drei Uhr morgens. Ich weiß Ihr wartet auf irgendwas.
Also es gibt gute Nachrichten: Dem Tierchen geht es prima. Mir auch. Ich habs beim nächtlichen Heimkommen in der Küche ertappt. Fußboden, wo die Krümel sind. Die Wand hats nur genommen, weil ich auf Fotogenität gedrängt habe. Es ist KEIN INSEKT, sondern ein Krustentier, wie alle Asseln und Hundert-, Tausend- Quazzrillounenfüßler. Sieht doch ziemlich so aus wie ne Eismeergarnele. In echt war es viel durchsichtiger als auf dem oberen Foto - ich hab mit dem Kontrast gespielt, damit Ihr besser die Beine zählen könnt. (Streber machen jetzt bitte eine Pause, evaluieren die Extremitäten auf der Abbildung und merken sich das Ergbnis zum Vergleich mit der Auflösung am Ende des Textes.)
Preisfrage! Was ist ekliger: Sowas nachts aufm Küchenboden (hat ganz still gehalten) oder paar winzige wuselige Ameisen (sugar ants) tagsüber auf der Anrichte?
Antwort: Weder - noch. Das ist mir beides schnurzegal, solangs nicht aus meinem Proviant rauskriecht. Was mir wirklich den Magen umdreht, ist eine Dose Insektenspray (Mortein Power Ball - kills fast) auf der Anrichte, wo ich mein Brot schmieren will, wochenlang. Es kommt aber noch besser. Wo ich kotzen könnte, das ist, wenn ich morgens in die Küche komme und finde auf der Anrichte verstreut eine Kohorte toter Mini-Ameisen. Daneben die stolze Dose Mortein. Gewischt ist trotzdem nicht. Dabei hätte Wischen alleine genügt, um den Zug zu unterbrechen, Duftspur bereinigt, Truppe demoralisiert, garantiert. Klar hätte ich das Schandmal wegmachen können. Aber die Wahrheit, der Totz und die Neugier hat gesiegt. Ich hab dann aber doch nicht gezählt, wieviele Tage das genauso liegen blieb. Es waren jedenfalls einige.
Am Sonntag wechsel ich sowieso die Wohnung. Dann brauch ich mich über derart paradoxes Revierverhalten meiner Vermieterin nicht mehr aufregen. Und den 28-Füßler hab ich laufen lassen, ohne Pantoffel, ohne Gift und ungemeldet.
Gute Nacht. Fröhliches Flohbeißen. (Nein, keine Sorge!)
Samstag, 17. November 2007
Elektrolyte
Nur zur Info: Es ist urst heiß hier.
Besonders gestern und vor drei Tagen. Es ist nun aber so, daß, falls man in der Affenhitze jemanden zuhause antrifft, praktisch niemand einem ein Glas Leitungswasser verweigert. Dann gibts trotzdem Schlauschwätzer, die sagen, Wasser wär aber nicht genug zur Rehydration. Man müsse auch Salz essen, wenn man schwitze. Oh prima. Ich hab da doch diese kleinen Plastikfischchen mit dem roten Drehverschluß, die sich immer ansammeln, wenn ich zwei Sushiröllchen bestelle und nur eine Sojasoße brauche.
Sehr praktisch, sehr winzig, sehr effektiv. Schmeckt ziemlich nach zuhause und Maggi. Strotzt übrigens vor Vitamin B. Nur eins sollte einem nie passieren: daß man die pure Sojasoße in den falschen Hals schluckt. (Das ist mir nämlich eben passiert.) Was dann abgeht, ist ein milder Erstickungsanfall, weil das Scheißsalz die Luftöhrenschleimhaut zum ungebremsten Notwässern reizt. (Kopfüber hängen, um nur ja das ätzende Zeug nicht auch noch tiefer in die Bronchien zu japsen!) Tut außerdem ärgerlich weh und gibt, wenn akut ausgestanden, vorübergehend eine Stimmbanschwellung, die meinen Sopran zum Bariton macht. Oder zur Raspelfistel. Wie mans nimmt.
Also...
Nicht so gierig mit dem hochprozentigen Zeug!
Besonders gestern und vor drei Tagen. Es ist nun aber so, daß, falls man in der Affenhitze jemanden zuhause antrifft, praktisch niemand einem ein Glas Leitungswasser verweigert. Dann gibts trotzdem Schlauschwätzer, die sagen, Wasser wär aber nicht genug zur Rehydration. Man müsse auch Salz essen, wenn man schwitze. Oh prima. Ich hab da doch diese kleinen Plastikfischchen mit dem roten Drehverschluß, die sich immer ansammeln, wenn ich zwei Sushiröllchen bestelle und nur eine Sojasoße brauche.
Sehr praktisch, sehr winzig, sehr effektiv. Schmeckt ziemlich nach zuhause und Maggi. Strotzt übrigens vor Vitamin B. Nur eins sollte einem nie passieren: daß man die pure Sojasoße in den falschen Hals schluckt. (Das ist mir nämlich eben passiert.) Was dann abgeht, ist ein milder Erstickungsanfall, weil das Scheißsalz die Luftöhrenschleimhaut zum ungebremsten Notwässern reizt. (Kopfüber hängen, um nur ja das ätzende Zeug nicht auch noch tiefer in die Bronchien zu japsen!) Tut außerdem ärgerlich weh und gibt, wenn akut ausgestanden, vorübergehend eine Stimmbanschwellung, die meinen Sopran zum Bariton macht. Oder zur Raspelfistel. Wie mans nimmt.
Also...
Nicht so gierig mit dem hochprozentigen Zeug!
Sonntag, 11. November 2007
It's the Season -- T-Shirts für Weihnachten und einfach so
Leute, ich muß jetzt mal sehr bald wissen, ob ich ein oder mehrere Pakete schnüren soll für Euch und Eure Lieben. Fakt ist: Attraktive T-shirts gibt es in den Touristenshops ab 10 oder 12 Aussie Dollar (ca. 6-7,50 €, Umrechnung hier), und zwar in richtig guter Qualität, meistenteils mit großem Stickmotiv oder hochwertigem Druck. Sie sehen nicht aus wie der uns allen verhaßte Touristenkitsch. Das beste kommt noch: In den Queen Victoria Markets gibt es dieselben Shirts für die Hälfte (6$/ Stück, 4 für 20$) und in ungleich größerer Auswahl. Das macht dann doch glatt die zu erwartenden Frachtkosten wieder wett. Wer will mit coolen Australien-T-Shirts rumlaufen? Wer will seine kleinen Verwandten zünftig-spaßig einkleiden?
Ich bedaure, daß ich keine Fotos zeigen kann, da die Händler das nicht möchten. Seit ich aber das erstemal an diesen Auslagen vorbeigegangen bin, hab ich mir in den Kopf gesetzt, Euch eine Ladung zu schicken.
Schreibt doch mal, was Euch interssieren würde, am besten Mehrfachoptionen, falls eine Kombination "so nicht geht". Nennt Motive, Farben und die entsprechende Größe in S-(X)XL, für Kinder bitte Bandmaß an irgendein gut passendes Shirt halten und Höhe (Schulter bis Saum) x Breite (locker am Kind gemessen = halber Bauchumfang) angeben. Nutzt die Kommentarfunktion. Bei ausreichendem Interesse eröffne ich eine Bestelladresse. Zum Einsparen von Frachtporto werd ich das Zeug strategisch sinnvoll an Abholadressen bündeln.
Es gibt alles...
Motive:
Ich bedaure, daß ich keine Fotos zeigen kann, da die Händler das nicht möchten. Seit ich aber das erstemal an diesen Auslagen vorbeigegangen bin, hab ich mir in den Kopf gesetzt, Euch eine Ladung zu schicken.
Schreibt doch mal, was Euch interssieren würde, am besten Mehrfachoptionen, falls eine Kombination "so nicht geht". Nennt Motive, Farben und die entsprechende Größe in S-(X)XL, für Kinder bitte Bandmaß an irgendein gut passendes Shirt halten und Höhe (Schulter bis Saum) x Breite (locker am Kind gemessen = halber Bauchumfang) angeben. Nutzt die Kommentarfunktion. Bei ausreichendem Interesse eröffne ich eine Bestelladresse. Zum Einsparen von Frachtporto werd ich das Zeug strategisch sinnvoll an Abholadressen bündeln.
Es gibt alles...
Motive:
- Koala
- Känguruh
- Platypus (Schnabeltier)
- Wombat
- Krokodil
- Echidna (Ameisenigel) glaub ich auch
- Bumerang o.ä. aboriginal Motiv
- Ansammlung diverser Tiere
- Straßenschilder
- Australien-Umriss
- Australien-Flagge
Farben: - rot, bordeauxrot, rosa
- orange
- sonnengelb, hellgelb
- flaschengrün, grasgrün, lindgrün, oliv
- hellblau mitteblau dunkelblau nachtblau
- lila, fliederfarben
- braun, beige, rostrot,
- schwarz, grau, weiß
Verarbeitung/Stil: - bestickt, meist mehrfarbig
- bedruckt
- Plüsch-Applikation (nur in Kindergrößen) (kosten 8 $)
- nachtleuchtender Druck (nur in Kindergrößen)
- bewegliche Applikationen (nur in Kindergrößen) (kosten 8 $)
Hüte und Souvenirs auf Anfrage. Eukalyptus-Baumharz zum Räuchern sowie diverse tolle, seltsame Zapfen und andere Naturalien zur Deko (die aufm Kölner Weihnachstmarkt ob ihrer Exotik das Stück mehr kosten als ein Humpen Glühwein) gibts dann gratis dabei aus eigener Sammlung, die ich zu dem Anlaß auflöse. Ich darf das Zeug eh nicht nach Neuseeland einführen. Qarantäne und überhaupt.
Warte gespannt auf Rückmedung. Ihr habt eine Woche zum Überlegen, danach schau ich wieder rein. Ich werde arbeitsmäßig ländlich auf Achse sein und sehr wahrscheinlich nicht ans Internet kommen.
Mittwoch, 7. November 2007
Get Pissed With the Possum Posse
Mates, I just had my initiation. Now I'm a member of the clan. What was planned to be a fine dining experience tonight ended up with some of those party animals getting me pissed so as to take on the gang flavour. Well, yeah, it wasn't actually that bad, but it came a bit unexpected and even uncalled for. Maybe it's their way to say "thank you" or "welcome", but it wasn't really good style to do it over my head.
How will it feel to be one of them? I used to be good friends with the watchdogs. Tomorrow these are going to sense the difference and hate me. I can't take that. I feel reasonably honored, but I think I'll have to decline. There's a life I have to lead, and for now I cannot spend it on the wild side. I'll have to remove the traces of this night.
So I'm gonna go to the shower now and grab the shampoo.
...Guys, if you feed a pack of possums under a tree, watch out for the ones above you.
They won't give you a warning when they urinate.
That's my knee after the assault. But the main part went down on head and shoulders, and on the screen of my camera.
...Have a good one! And wear hats ;)
How will it feel to be one of them? I used to be good friends with the watchdogs. Tomorrow these are going to sense the difference and hate me. I can't take that. I feel reasonably honored, but I think I'll have to decline. There's a life I have to lead, and for now I cannot spend it on the wild side. I'll have to remove the traces of this night.
So I'm gonna go to the shower now and grab the shampoo.
...Guys, if you feed a pack of possums under a tree, watch out for the ones above you.
They won't give you a warning when they urinate.
That's my knee after the assault. But the main part went down on head and shoulders, and on the screen of my camera.
...Have a good one! And wear hats ;)
Donnerstag, 1. November 2007
Possum-Fotos für Schnellschalter
Ich hab heute Nacht Leute im Park getroffen, die einen ganzen Baumvoll Possums mit Bananen verhätschelt haben. Eine Mutter mit Joey war auch dabei (Joey ist die Bezeichnung sämtlicher Jungbeuteltiere, egal ob Känguruh, Koala, Ameisenigel oder oder...). Hab heute keine Zeit mehr zum Hochladen der Bilder und werde wohl auch nur eine kleinere Auswahl hier bloggen, aber bis 6. November einschließlich sind sie als Paket hier runterzuladen, da ich den Leutchen die Bilder auf diesem Wege umgehend geschickt habe. Kleiner Anreiz für treue Leser!
Und jetzt gute Nacht.
Und jetzt gute Nacht.
Dienstag, 30. Oktober 2007
Dat Wasser vun Kölle is jot
Es gibt ein paar Dinge, die sind überall auf der Welt gleich. Die Schwerkraft zum Beispiel. Und Coca-Cola. Aber wer schonmal in einem fremden Land Wasser aus der Leitung getrunken hat, wird mir zustimmen, daß Wasser nicht gleich Wasser ist. Selbst innerhalb von Köln macht es einen geschmacklichen Unterschied, an welchem Rheinufer sich der Wasserhahn befindet. Ich bin aufgewachsen mit dem harten Linksrhein-Wasser (das durch reichlich Kalk zum Schutz der maroden Leitungssysteme neutral, aber 'trocken' schmeckt - lach nicht!) und war die letzten Jahre mit "Eau de Schäl sick" gesegnet, das zum Teil direkt aus den Quellen des Bergischen Landes stammt und etwas weicher ist. Beide Geschmäcker würde ich als neutral bezeichnen, eventuell, weil ich drauf geeicht bin. Aber allgemein ist ja Leitungswasser das am allerstrengsten geschützte deutsche Lebensmittel. Wenn man das dann noch durch nen Brita-Filter jagt, kann man bis zu 20% davon in den Apfelsaft mischen, ohne daß der wässrig schmeckt.
So, und jetzt mal zum Vergleich die bisher verkosteten australischen Wässerchen:
Melbourne schmeckt nach Würstchenbrühe. Ich dachte, gleich hackt's. Das Leitungswasser hier hat nicht nur ne rauchige Note (die man je nach Zapftemperatur sogar riechen kann), sondern auch einen leicht fettigen Abgang. Das war anfangs unter der Dusche besonders schwer zu ertragen und verbraucht tatsächlich erstaunliche Mengen Duschgel, um mal etwas Schaum zu bekommen. (In Singapur dagegen, wo es jeden Tag regnet, ist das Wasser so weich, daß man mit dem Shampoo geradezu aufpassen muß, dafür hat's aber ordentlich Chlor. Nur lang nicht so viel wie in Wroclaw, Polen. Aber zurück zu australischem Wasser!) Warum also ist Melbournewasser so wurstig? Meine Vermieterin gab mir den entscheidenden Tip: Waldbrände. Das Wasser kommt zu einem kleinen Teil aus dem Yarra River, der bis hierher schon eine weite Reise und viel Verdunstung hinter sich hat (das bedeutet allerlei Salze) von 9 Reservoirs, die in bewaldetem Bergland liegen. Wenn so ein Wald brennt, wäscht sich die Asche und der Ruß mit dem Regen in die Reservoirs. Bis das zur Unkenntlichkeit verdünnt ist, dauert Jahre. Da hammers. Das erklärt sowohl den Geruch als auch die seltsame Haptik. Ruß ist fettig.
In den Parks gibt es öffentliche Trinkwasserspender. Die Dinger, die einem auf Knopfdruck in den Mund spritzen. Die schmecken mittags anders als nachts. (Nachts bestens, erfrischend, nicht irritierend. Tagsüber wieder eher nach Würstchen). Ob je nach Tageszeit unterschiedliche Reservoirs angezapft werden?? Keine Ahnung.
Warum allerdings Ballarat-Wasser nach Joghurt schmeckt (wenn auch wesentlich subtiler), konnte ich bisher überhaupt nicht klären. Auf jeden Fall fühlt man sich dort nach dem Duschen fraglos sauber. Dafür ist beim Trinken eine Spur von Chlor zu spüren, aber durchaus verschmerzbar.
Ich hab mir sagen lassen, daß in Western Australia, da wo's am wüstesten ist, für eine Waschmaschinenladung ein halbes Paket Waschmittel fällig ist, so hart ist das Wasser da. Alles eingedickte Steinbrühe. Werd natürlich ein Schlückchen testen, wenn ich da mal hinkomme. Extrem kostbares gut da oben. Noch schlimmer als hier. Jahre der Dürre (Niederschlagsarmut) haben zu Verbrauchsbeschränkungen beim Wasser geführt. Je nach Sperrstufe ist es mehr oder weniger verboten, den Garten mit Leitungswasser zu versorgen. Leute in den Vorstädten und auf dem Land haben daher sehr häufig ein Schild im Vorgarten, das besagt "grey water in use on this garden" (Für diesen Garten wird Schmutzwasser verwendet). Händewaschwasser inclusive Seife, der Inhalt der Badewanne, auch das Abgepumpte der Waschmaschine, selbst wenn's schäumt, all das ist besser für die Pflanzen als gar nichts. Manche leisten sich auch einen Regentank und sammeln, was ihr Dach hergibt. Bei einer älteren Lady in Ballarat habe ich an einem sehr heißen Tag um Auffüllung meiner Wasserflasche gebeten. Sie benutzte nur ihr eigenes Regenwasser. Ich war durstig. Dachte zwar an all den Staub, den so ein Dach zwischen den Güssen fängt, aber wenn sie das täglich trinkt und noch so fit ist, kann das so schmutzig nicht sein. Es war köstlich. Und ich hab den ganzen Liter weggesteckt. Kein Durchfall. Das war kostbar. Eigenes Regenwasser. Selbst gezapft im Garten. Lecker.
Unser Nachbar Tim hat nen Whirlpool, den keimfrei zu halten ein Balanceakt ist, denn wenn er zuviel Peroxid reinmacht, kippt der pH-Wert um in hautunfreundliche Lauge, und das kann ja auch nicht der Zweck sein. Wasser wechseln? Nicht dran zu denken. Tim ist überdies frustriert von der Dussligkeit der Regierungsbehörden, mit denen er dienstlich zu tun hat. Er ist nämlich Physiker und arbeitet an Entsalzungsanlagen. Hat ein Projekt in der Schublade, mit dem er für den Preis eines Einfamilienhauses eine Anlage bauen könnte, die das Trinkwasserproblem von ganz Philipp Island lösen würde. Und sie wissen nicht so recht, ob sich das lohnt. Vielleicht sind sie blöd. Vielleicht muß aber Tim auch einfach nur Augenkontakt trainieren. Könnte sein, daß dies reicht, um sie zu überzeugen, daß er nicht bloß ein Hirnie ist, sondern jemand, dem man zuhören sollte. Und vielleicht muß er das ganz für Doofe erklären und sie Schritt für Schritt zur Zustimmung anleiten. Das alleine könnte schon den rettenden Unterschied machen. Diese Beobachtung speist sich aus meiner bisherigen Erfahrung an der neuen Arbeitsstelle, aber das ist ein anderes Kapitel.
In meiner ganzen Zeit hier habe ich erst zwei Flaschen Wasser gekauft. Ich seh's nicht ein, daß sowas wie Wasser kontinental verkarrt und interkontinental eingeflogen wird. Außerdem bin ich neugierig und erlebnisdurstig, so daß in der Zeit, als ich das verfügbare Leitungswasser noch zu fies fand, die Softdrinks an der Reihe waren. Einige waren grausam, andere liebe ich bis zum Wahnsinn. Das aber ist schon wieder ein anderes Kapitel. Für heute ist mal genug.
Prost! Trinkt ein Glas deutsches Trinkwasser auf mich, auf Tim und auf die ausralischen Vorgärten.
So, und jetzt mal zum Vergleich die bisher verkosteten australischen Wässerchen:
Melbourne schmeckt nach Würstchenbrühe. Ich dachte, gleich hackt's. Das Leitungswasser hier hat nicht nur ne rauchige Note (die man je nach Zapftemperatur sogar riechen kann), sondern auch einen leicht fettigen Abgang. Das war anfangs unter der Dusche besonders schwer zu ertragen und verbraucht tatsächlich erstaunliche Mengen Duschgel, um mal etwas Schaum zu bekommen. (In Singapur dagegen, wo es jeden Tag regnet, ist das Wasser so weich, daß man mit dem Shampoo geradezu aufpassen muß, dafür hat's aber ordentlich Chlor. Nur lang nicht so viel wie in Wroclaw, Polen. Aber zurück zu australischem Wasser!) Warum also ist Melbournewasser so wurstig? Meine Vermieterin gab mir den entscheidenden Tip: Waldbrände. Das Wasser kommt zu einem kleinen Teil aus dem Yarra River, der bis hierher schon eine weite Reise und viel Verdunstung hinter sich hat (das bedeutet allerlei Salze) von 9 Reservoirs, die in bewaldetem Bergland liegen. Wenn so ein Wald brennt, wäscht sich die Asche und der Ruß mit dem Regen in die Reservoirs. Bis das zur Unkenntlichkeit verdünnt ist, dauert Jahre. Da hammers. Das erklärt sowohl den Geruch als auch die seltsame Haptik. Ruß ist fettig.
In den Parks gibt es öffentliche Trinkwasserspender. Die Dinger, die einem auf Knopfdruck in den Mund spritzen. Die schmecken mittags anders als nachts. (Nachts bestens, erfrischend, nicht irritierend. Tagsüber wieder eher nach Würstchen). Ob je nach Tageszeit unterschiedliche Reservoirs angezapft werden?? Keine Ahnung.
Warum allerdings Ballarat-Wasser nach Joghurt schmeckt (wenn auch wesentlich subtiler), konnte ich bisher überhaupt nicht klären. Auf jeden Fall fühlt man sich dort nach dem Duschen fraglos sauber. Dafür ist beim Trinken eine Spur von Chlor zu spüren, aber durchaus verschmerzbar.
Ich hab mir sagen lassen, daß in Western Australia, da wo's am wüstesten ist, für eine Waschmaschinenladung ein halbes Paket Waschmittel fällig ist, so hart ist das Wasser da. Alles eingedickte Steinbrühe. Werd natürlich ein Schlückchen testen, wenn ich da mal hinkomme. Extrem kostbares gut da oben. Noch schlimmer als hier. Jahre der Dürre (Niederschlagsarmut) haben zu Verbrauchsbeschränkungen beim Wasser geführt. Je nach Sperrstufe ist es mehr oder weniger verboten, den Garten mit Leitungswasser zu versorgen. Leute in den Vorstädten und auf dem Land haben daher sehr häufig ein Schild im Vorgarten, das besagt "grey water in use on this garden" (Für diesen Garten wird Schmutzwasser verwendet). Händewaschwasser inclusive Seife, der Inhalt der Badewanne, auch das Abgepumpte der Waschmaschine, selbst wenn's schäumt, all das ist besser für die Pflanzen als gar nichts. Manche leisten sich auch einen Regentank und sammeln, was ihr Dach hergibt. Bei einer älteren Lady in Ballarat habe ich an einem sehr heißen Tag um Auffüllung meiner Wasserflasche gebeten. Sie benutzte nur ihr eigenes Regenwasser. Ich war durstig. Dachte zwar an all den Staub, den so ein Dach zwischen den Güssen fängt, aber wenn sie das täglich trinkt und noch so fit ist, kann das so schmutzig nicht sein. Es war köstlich. Und ich hab den ganzen Liter weggesteckt. Kein Durchfall. Das war kostbar. Eigenes Regenwasser. Selbst gezapft im Garten. Lecker.
Unser Nachbar Tim hat nen Whirlpool, den keimfrei zu halten ein Balanceakt ist, denn wenn er zuviel Peroxid reinmacht, kippt der pH-Wert um in hautunfreundliche Lauge, und das kann ja auch nicht der Zweck sein. Wasser wechseln? Nicht dran zu denken. Tim ist überdies frustriert von der Dussligkeit der Regierungsbehörden, mit denen er dienstlich zu tun hat. Er ist nämlich Physiker und arbeitet an Entsalzungsanlagen. Hat ein Projekt in der Schublade, mit dem er für den Preis eines Einfamilienhauses eine Anlage bauen könnte, die das Trinkwasserproblem von ganz Philipp Island lösen würde. Und sie wissen nicht so recht, ob sich das lohnt. Vielleicht sind sie blöd. Vielleicht muß aber Tim auch einfach nur Augenkontakt trainieren. Könnte sein, daß dies reicht, um sie zu überzeugen, daß er nicht bloß ein Hirnie ist, sondern jemand, dem man zuhören sollte. Und vielleicht muß er das ganz für Doofe erklären und sie Schritt für Schritt zur Zustimmung anleiten. Das alleine könnte schon den rettenden Unterschied machen. Diese Beobachtung speist sich aus meiner bisherigen Erfahrung an der neuen Arbeitsstelle, aber das ist ein anderes Kapitel.
In meiner ganzen Zeit hier habe ich erst zwei Flaschen Wasser gekauft. Ich seh's nicht ein, daß sowas wie Wasser kontinental verkarrt und interkontinental eingeflogen wird. Außerdem bin ich neugierig und erlebnisdurstig, so daß in der Zeit, als ich das verfügbare Leitungswasser noch zu fies fand, die Softdrinks an der Reihe waren. Einige waren grausam, andere liebe ich bis zum Wahnsinn. Das aber ist schon wieder ein anderes Kapitel. Für heute ist mal genug.
Prost! Trinkt ein Glas deutsches Trinkwasser auf mich, auf Tim und auf die ausralischen Vorgärten.
Fragt mich doch!
Hallo Ihr Leute daheim und da draußen!
Ich hab die Qual der Wahl: Soll ich eMails schreiben oder bloggen?
Wenn ich eMails schreibe, erzähle ich entweder dasselbe mehrmals - dann wissen alle das gleiche - oder jedesmal was anderes, dann weiß eigentich keiner was genaues. In jedem Fall kriegt der jeweilige Empfänger eine gute Portion persönliche Aufmerksamkeit, aber ich komme nicht weit mit dem Informationsdurchsatz.
Wenn ich blogge, weiß ich aber zur Zeit nicht, was Euch eigentlich am meisten interessiert. Da kanns dann auch wieder ziemlich lang dauern, bis ich den Nagel auf den Kopf treffe. Also! Nutzt die Kommentarfunktion (einfach am Ende des Textes auf "Kommentare" klicken) und fragt mich aus! Gebt Anregungen und beauftragt mich meinetwegen zu Fotothemen oder sonstigen Recherchen. Wenns zuviel wird, kann ich ja immer noch abwinken. Das ist nicht nur mein Blog, sondern auch Eurer.
Wer möchte, dem richte ich in diesem Rahmen hier gerne ein eigenes Schreiberkonto ein, um im Gegenzug aus Deutschland zu berichten!
Jetzt bin ich mal gespannt...
Ich hab die Qual der Wahl: Soll ich eMails schreiben oder bloggen?
Wenn ich eMails schreibe, erzähle ich entweder dasselbe mehrmals - dann wissen alle das gleiche - oder jedesmal was anderes, dann weiß eigentich keiner was genaues. In jedem Fall kriegt der jeweilige Empfänger eine gute Portion persönliche Aufmerksamkeit, aber ich komme nicht weit mit dem Informationsdurchsatz.
Wenn ich blogge, weiß ich aber zur Zeit nicht, was Euch eigentlich am meisten interessiert. Da kanns dann auch wieder ziemlich lang dauern, bis ich den Nagel auf den Kopf treffe. Also! Nutzt die Kommentarfunktion (einfach am Ende des Textes auf "Kommentare" klicken) und fragt mich aus! Gebt Anregungen und beauftragt mich meinetwegen zu Fotothemen oder sonstigen Recherchen. Wenns zuviel wird, kann ich ja immer noch abwinken. Das ist nicht nur mein Blog, sondern auch Eurer.
Wer möchte, dem richte ich in diesem Rahmen hier gerne ein eigenes Schreiberkonto ein, um im Gegenzug aus Deutschland zu berichten!
Jetzt bin ich mal gespannt...
Montag, 29. Oktober 2007
Platzhalter
Hallo Ihr Lieben! Ich lebe. Recht gut sogar. Nur unter der Woche zur Zeit zu intensiv. Erst hatte ich noch nicht viel Stoff zu Australien und Melbourne, dann wars zu unsortiert, und nun bin ich so tief drin, daß mir ein paar Wochen lang fast gänzlich die Zeit fehlte. Deswegen hatte ich diesen Sonntag denn auch mal gar keine Unternehmung geplant.
Eigentlich wollte ich gestern (heute Nacht) also mal endlich richtig bloggen. Und E-mail aufarbeiten. Und Fotos hochladen. Und Töne! Und Videos!! Damit kann man schon locker ganze Tage füllen. Ach, und Postkarten schreiben vielleicht.
Zuvor hab ich erstmal ausgeschlafen, Wäsche gewaschen (prima Sache bei so heißem Wind) und mein Zimmer auf- und umgeräumt. Ausgemistet und Staub gesaugt. (Ich habe nämlich seit heute einen Schreibtisch. Das läßt zumindest für die Zukunft dieses Blogs noch Großes hoffen - Material ist ja auch vorhanden.) Anschließend bin ich dann vor dem falschen Bildschirm kleben geblieben, denn als ich mit nem Avocado-Toast aus der Küche kam, saß meine Vermieterin auf der Couch und in der Glotze lief Australian Idol (das hiesige "Deutschland sucht den Superstar"). Diesen Ausbund an Leitkultur mußte ich mir doch wenigstens einmal antun! Und ich muß sagen: Es hat mir sogar gefallen. Hatte den Eindruck, daß die Jury durchaus konstruktiv/ermutigend, fair und fachlich versiert war, besser als ich das vom Bohlen-Regime in Erinnerumg habe. Und nach sieben Runden sind ja die Unsäglichen ohnehin aussortiert, so daß man sich das gut anhören kann. Also wirklich unterhaltsam, nicht bloß als Trash. Im direkten Anschluß kam dann aber auch noch die Verleihung der Aria-Awards für die besten Australischen Musiker des Jahres in verschiedenen Kategorien. Das war dann ja noch wichtiger! Schließlich hab ich sowieso vor, den Sondtrack meiner Reise zu sammeln. Nun hab ich nen solide Basiskatalog, den ich mir hoffentlich nach und nach zusammentauschen werde. Die Geheimtipps finde ich dann auf engeren Pfaden, und mit meinem pfiffigen mp3-Player aus Singapur kann ich sogar selber gute Tonaufnahmen machen.
Äh wo war ich... Was ich eigentlich mache???
Also, ich muß echt mal ins Bett, denn morgen wird wieder gearbeitet. Ihr habts gut und könnt morgen trödeln. Habt ja unsere frisch gestrichene Stunde obendrauf gekriegt. Zum Ausgleich für unsern Frühling - ätsch! Jetzt sind wir Euch zehn Stunden voraus.
Erzählungen von Heimweh und seiner Kur, Wander- und Tiergeschichten sowie -fotos, Begegnungen und Bekanntschaften, Küchenkritik, Stiftung Wassertest, peinliche Momente mit Europa-Reflexen und meine Abrechnung mit überzüchteten Automatik-Toiletten, die "What the World Needs Now Is Love" spielen - und was sonst noch alles - wird somit auf demnächst vertagt.
Eigentlich wollte ich gestern (heute Nacht) also mal endlich richtig bloggen. Und E-mail aufarbeiten. Und Fotos hochladen. Und Töne! Und Videos!! Damit kann man schon locker ganze Tage füllen. Ach, und Postkarten schreiben vielleicht.
Zuvor hab ich erstmal ausgeschlafen, Wäsche gewaschen (prima Sache bei so heißem Wind) und mein Zimmer auf- und umgeräumt. Ausgemistet und Staub gesaugt. (Ich habe nämlich seit heute einen Schreibtisch. Das läßt zumindest für die Zukunft dieses Blogs noch Großes hoffen - Material ist ja auch vorhanden.) Anschließend bin ich dann vor dem falschen Bildschirm kleben geblieben, denn als ich mit nem Avocado-Toast aus der Küche kam, saß meine Vermieterin auf der Couch und in der Glotze lief Australian Idol (das hiesige "Deutschland sucht den Superstar"). Diesen Ausbund an Leitkultur mußte ich mir doch wenigstens einmal antun! Und ich muß sagen: Es hat mir sogar gefallen. Hatte den Eindruck, daß die Jury durchaus konstruktiv/ermutigend, fair und fachlich versiert war, besser als ich das vom Bohlen-Regime in Erinnerumg habe. Und nach sieben Runden sind ja die Unsäglichen ohnehin aussortiert, so daß man sich das gut anhören kann. Also wirklich unterhaltsam, nicht bloß als Trash. Im direkten Anschluß kam dann aber auch noch die Verleihung der Aria-Awards für die besten Australischen Musiker des Jahres in verschiedenen Kategorien. Das war dann ja noch wichtiger! Schließlich hab ich sowieso vor, den Sondtrack meiner Reise zu sammeln. Nun hab ich nen solide Basiskatalog, den ich mir hoffentlich nach und nach zusammentauschen werde. Die Geheimtipps finde ich dann auf engeren Pfaden, und mit meinem pfiffigen mp3-Player aus Singapur kann ich sogar selber gute Tonaufnahmen machen.
Äh wo war ich... Was ich eigentlich mache???
Also, ich muß echt mal ins Bett, denn morgen wird wieder gearbeitet. Ihr habts gut und könnt morgen trödeln. Habt ja unsere frisch gestrichene Stunde obendrauf gekriegt. Zum Ausgleich für unsern Frühling - ätsch! Jetzt sind wir Euch zehn Stunden voraus.
Erzählungen von Heimweh und seiner Kur, Wander- und Tiergeschichten sowie -fotos, Begegnungen und Bekanntschaften, Küchenkritik, Stiftung Wassertest, peinliche Momente mit Europa-Reflexen und meine Abrechnung mit überzüchteten Automatik-Toiletten, die "What the World Needs Now Is Love" spielen - und was sonst noch alles - wird somit auf demnächst vertagt.
Samstag, 6. Oktober 2007
Koalas sind langsam
...und schlafen bis zu 20 Stunden täglich.
Ich bin hier unten genau dieselbe wie back home in Germany: Wenn ich wandere, schnuppre ich an den Blumen und bin zur Not das Schlußlicht der Gruppe (nur hab ich hier keine). Wenn ich einkaufe, geh ich dummerweise ohne Zettel, lese ewig die Packungen, brauche dafür viel länger als nötig, aber dafür schmeckt die Beute dann auch mit jedem mal beser.
Ich bin fast immer zu Fuß gegangen, auch wenn es mit der Bahn 7 statt 45 Minuten gedauert hätte. Erstens war ich geizig, und zweitens wollte ich ein Gefühl dafür entwickeln, wo ich bin.
Wenn man aber in dem Tempo das Straßenbahnsystem auslotet, traut man sich eben auch erst nach drei Wochen in die Außenbezirke. Sei's drum.
Ich wette, dieselben Leute die mich vor der Reise gefragt haben: "Und - bleibst Du dann da? (Im Ernst, die Katze im Sack... traut Ihr mir das zu?) werden mich hinterher fragen: "Und - hast Du auch alles gesehen?" - Alles Quatsch. Habt Ihr schon jeden Winkel Eurer Heimatstadt erkundet? Oh wirklich? Und schon jedes Land in Europa bereist? Echt jetzt! Wieviel Zeit braucht man dafür, und wann ist man fertig?
Dies sei als Einleitung über Australien gesagt, und zur Erklärung, warum ich so lange nicht geschrieben habe. Die vielen dazugehörigen Geschichtchen und wohl auch ein paar Bilder gibt es demnächst - was auch immer das heißen mag. Zumindest ist ein Anfang gemacht. Und jetzt geh ich mal raus, bevor es dunkelt.
Ich bin hier unten genau dieselbe wie back home in Germany: Wenn ich wandere, schnuppre ich an den Blumen und bin zur Not das Schlußlicht der Gruppe (nur hab ich hier keine). Wenn ich einkaufe, geh ich dummerweise ohne Zettel, lese ewig die Packungen, brauche dafür viel länger als nötig, aber dafür schmeckt die Beute dann auch mit jedem mal beser.
Ich bin fast immer zu Fuß gegangen, auch wenn es mit der Bahn 7 statt 45 Minuten gedauert hätte. Erstens war ich geizig, und zweitens wollte ich ein Gefühl dafür entwickeln, wo ich bin.
Wenn man aber in dem Tempo das Straßenbahnsystem auslotet, traut man sich eben auch erst nach drei Wochen in die Außenbezirke. Sei's drum.
Ich wette, dieselben Leute die mich vor der Reise gefragt haben: "Und - bleibst Du dann da? (Im Ernst, die Katze im Sack... traut Ihr mir das zu?) werden mich hinterher fragen: "Und - hast Du auch alles gesehen?" - Alles Quatsch. Habt Ihr schon jeden Winkel Eurer Heimatstadt erkundet? Oh wirklich? Und schon jedes Land in Europa bereist? Echt jetzt! Wieviel Zeit braucht man dafür, und wann ist man fertig?
Dies sei als Einleitung über Australien gesagt, und zur Erklärung, warum ich so lange nicht geschrieben habe. Die vielen dazugehörigen Geschichtchen und wohl auch ein paar Bilder gibt es demnächst - was auch immer das heißen mag. Zumindest ist ein Anfang gemacht. Und jetzt geh ich mal raus, bevor es dunkelt.
Samstag, 22. September 2007
Singapur
Eins ist klar: 4 Kalendertage Singapur waren mir nicht genug.
Sie reichten, um herauszufinden:
Sie reichten, um herauszufinden:
- daß in Singapur immer mit Regen zu rechnen ist, dies aber völlig wurst ist, weil sich das Leben zu 90% vollklimatisiert abspielt und auch die Wäsche, die man aufhängt, trotzdem trocken wird, solange sie drinnen hängt; daß es auch an kühleren Tagen reicht, in einen Seiden-Innenschlafsack zu kriechen... daß man also herzlich wenig Gepäck braucht.
- daß Singapur bevölkert ist von freundlichen, hilfsbereiten Menschen:
- Mein Taxifahrer, der mir wiedreholt bescheinigte, ich sei ein Glückspilz... Er drückte das so aus: 'happy go lucky' Glück, mit ihm zu fahren (weil billiger), Glück, hier eine Gastgeberin zu haben, Glück, einen Schatz zuhause zu haben (wobei ich später lernte, daß auf die von Männern wie Frauen gleichermaßen gern gestellte Smalltalk-Frage, ob man verheiratet sei, bloß eine einfache behördliche Familienstandangabe erwartet wird, damit sie einen nämlich korrekt anreden können, frau muß sich also nicht übermäßig erklären, es sind keine Heiratsabsichten darin versteckt)...
- Meiner freundlichen Gastgeberin S., die für mich ein eigenes Zimmerchen frei hatte und sogar ein noch aufzuladendes Magnetbahn-Ticket bereit hielt (was sonst Pfand gekostet hätte) sowie eine Prepaid-Telefonkarte, um mir Roaming-Gebühren zu ersparen; die mich mit Stadtplänen, freiem Internet und einer Gesichtsmaske versorgte und zum Abendessen zum nächstgelegenen Freßtempel eskortierte und die mich verdammt noch mal nie was bezahlen ließ...
- Meiner überaus bewanderten und sehr unterhaltsamen Shoppingberaterin F., die trotz kaum ausgestandener Erkältung mit mir ausdauernd durch Chinatown bummelte und Besonderheiten rauspickte, mir zu besseren Deals, fabelhaften Snacks und tieferem Verständnis verhalf...
- fremden (Nachbarn), die mich ansprachen, ob ich Hilfe bräuchte, als ich ein bißchen am Bahngleis rumstand und die Gegend beguckte
- einem erklärtermaßen verrückten Elektronik-Alträucher, mit dem ich ein wunderbares Schwätzchen hatte
- einer Oma, die mich fragte woher, wohin, wieso, Familienstand etc (bis das halbe Bahnabteil interessiert schaute)
...und so weiter.
- daß man in Singapur wunderbar essen kann bis zum Umfallen
- im Food Court (wörtlich: Futterhof), das ist eine äußerst praktische Ansammlung von Imbißständen, an denen man sich einzeln oder als Gruppe das sehr verschiedene Essen nach Belieben zusammen kauft, um es dann an einem der reichlich vorhandenen Tische im Mittel- oder Außenbereich zu verzehren. Ich hatte zum Beispiel eine Suppe mit quadratisch zugeschnittenen Nudelblättern (das ließe sich mit Lasagneblättern nachahmen), die war ganz köstlich. Hab leider den Namen vergessen.
- Achtung im Food Court: Servietten/Taschentücher müssen selbst mitgebracht werden. Ich habe nie und nirgends welche gesehen und immer welche nötig gehabt. Es gab die zwar in Supermärktchen zu kaufen, aber wer braucht schon wiederum gleich 8 Pakete? Getränke werden da üblicherweise auch nicht verkauft, dürfen aber gerne mitgebracht werden.
- Im chinesischen Restaurant (richtiges Restaurant): Hot Pot (Suppenfondue) und Buffet bestellen ...und freut Euch auf etwas, das viel variantenreicher ist als das, was in Deutschland als 'chinesische Küche' verkauft wird!
- beim Inder: Vorsicht, es ist alles etwas gewürziger, schärfer, süßer als gewohnt. Ich muß zugeben, daß ich den Mango-Lassi in Köln lieber mochte und das Menü - selbst der Nachtisch - dermaßen mit meinen sonst sehr geschätzten Weihnachtsgewürzen überladen war, daß es mir irgendwann zu seifig wurde. Leider. Das war aber auch in Little India, wo sich kein Koch mehr zurücknehmen muß.
- Von Bäckereien, Marktständen, Saftbars... Überall lauern irgendwelche kulinarischen Neuigkeiten. Zu den nebenbei gemüffelten Leckereien gehörten bei mir:
- Drachenbart-Konfekt (Dragon's Beard Candy) - eine ehemals den Kaisern vorbehaltene Süßigkeit, die aus handgezogener(!) Zuckerwatte mit eingerollten gerösteten Erdnußsplittern besteht. Mein Video von der Herstellung ist beim Übertragen wohl beschädigt worden. Ich hoffe aber, das nochmal retten zu können. Sieht aus wie ein Seidenraupencocon und schmeckt, wenn es erstmal auf der Zunge zergangen ist, wie Mister Tom Riegel, die ich als Kind immer nur im Zoo gegessen habe (Erdnußkrokant). Also, wenn ich dieselben Zutaten hätte, würde ich wohl Krokant draus machen, weil ich schlicht zu faul wäre für diese spektakuläre Zubereitungsform. Außerdem sieht Mister Tom nicht so traurig aus, wenn man ihn ganz unten im Rucksack vergißt (hab leider den Rest vom halben Dutzend völig zerdrückt mit den daraufgestapelten Einkäufen).
- Durian, eine riesige, stachelige, Stinkige Frucht, deren Transport in der Magnetschnellbahn von Singapur streng verboten ist und deren Fruchtfleisch man entweder liebt oder haßt. Ich fands ganz lecker, serviert in einem Windbeutelchen. Der Geschmack läßt sich am besten mit 'Porree in französischem Weichkäse' beschreiben, die Textur auch, nur die Porreefasern bitte wegdenken. Eher wie reife Avocado. Wie gesagt, war sehr lecker. Nur als Dessert vielleicht etwas irreführend. Gerne wieder. Meine chinesische Shoppingberaterin war begeistert von meinem Sinn für Geschmack. Ihr Freund hat das Zeug noch nie angerührt. Meine Gastgeberin mag es auch nicht.
- Moon Cakes (Mondpastete), einen saftigen, reichhaltigen Festkuchen, der zum Mondfest gegessen wird. Obwohl es sich um ein recht kleines Gebäck handelt, wird es nie am Stück gegessen, sondern immer in Häppchen zerlegt und meistens unter Freunden geteilt. In etwa vergleichbar mit gebackenem Marzipan, etwas öliger, plus Geschmackszutaten und gröberen Stückchen von Trockenobst/Nüssen. Diese Kuchen waren, wie ich erst nach wiederholtem Nachfragen erfuhr, bei einem Volksaufstand gegen das Kaiserhaus in China die Transportverpackung für geheime Botschaften gewesen, die von Haus zu Haus weitergeschenkt wurden. Bis heute wird das Mondfest einen ganzen Monat im Jahr gefeiert, aber die subversiv-kreativ-kooperative Bedeutung spielt da keine Rolle mehr.
- Sweet dumplings. Auch chinesisch: Ein süßer Kloß, Hefekloß vielleicht, aus Reismehl, außen weiß, innen schwarz, gefüllt mit irgendwas. In meinen Fall Adzukibohnen-Paste. Nicht aufregend, aber gut.
- Herbal Egg (Kräuter-Ei): hartgekochtes Hühnerei, innen und außen dunkelbraun vom Kräutersud, soll wahnsinnig gesund sein und den Körper entgiften, nur für Herzschwache oder Fieberkranke nicht zu empfehlen. Diese Bemerkung führte dazu, daß ich mir das dampfende Ei einpacken ließ und erst am nächsten Morgen verzehrte, um nicht meine Nachtruhe zu riskieren wegen irgendwecher Hallowach-Kräuter. Und wieder: Äußerst lecker (sogar kalt), und ich lebe noch.
- Getränke: Wie oben schon erwähnt, gibt es Getränke und Speisen selten am selben Platz zu kaufen. Man deckt sich also am besten mit dem ein, was man so kriegt, und bummelt weiter. Im Prinzip sind genug Dosengetränke zu haben, westliche Softdrinks für Feiglinge, Guaven- oder Lycheesaft mit oder ohne Cocosgummi-Würfelchen drin für neugierige Lauwarmduscher, aber das alles kriegt man auch zuhause, und es gibt deutlich spannenderes, z.B.:
- Schonmal Zuckerrohrsaft getrunken? Grün und trüb. Frisch gepresst, ich war dabei und habs gesehen! Schmeckt grasig und süß. Mit Eis und Zitrone sogar erfrischend. 50cm Rohr geben nen halben Liter.
- Noch netter: frisch geknackte junge Kokosnuß. Lecker! Kennt Ihr? Nein, die Milch von den alten, braunen Kokosnüssen, die in Deutschland ankommen, ist damit nicht zu vergleichen. Vergeßt es.
- In Chinatown (und wahrscheinlich überall, wenn man die Augen offen hält) gibt es an jeder zweiten Ecke Medizinshops, die nicht nur Kräuter, sondern auch laufend frisch bereiteten, in Flaschen abgefüllten Tee verkaufen. Chrysanthemun soll kühlend wirken, schmeckt kräftig-holzwürzig, sehr dunkelbraunes Gesöff, ich fands lecker, war noch lauwarm. Bei einem anderen Teeshop gab es Weizengrassaft mit Honig , den halben Liter für einen SingDollar, ca. -,60 €. Als Reformhaustante weiß ich, daß sowas hier mindestens 6,- € pro Gläschen kosten würde, als extrem exklusives Lifestyle-Produkt. War lecker. Meine Shoppingführerin hat erneut ob meines Interesses gestaunt.
- Was ich leider total ausgelassen habe, ist die lokale Spezialität 'Fishhead Curry' (Fischkopf-Curry). Leider keine Zeit gehabt. Warum nicht nächstesmal. Ich hab zwar auch nie Pfälzer Saumagen probiert, aber das heißt ja nicht, daß ich im Ausland genauso pingelig sein muß. Gerade dieser Fischkopf macht die Suppe ungeheuer dekorativ. Dieses Gericht gibt es laut Tourist Guide nur in Singapur.
- daß man in Singapur shoppen kann, ohne schlafen zu gehen und auch ohne allzuviel nachzudenken:
- zunächstmal ist wirklich alles preiswert. Insbesondere bei allem, was textil ist und bei Elektronik lohnt sich zwar der Vergleich zwischen den Händlern, nicht aber die Überlegung, ob man sich diesen Luxus nicht doch lieber verkneift. Ich habe ein vertragsfreies, nagelneues Sony-Walkman-Handy für umgerechnet 70 € stehen lassen, weil ich mir keinen Impulskauf leisten wollte auf einem Gebiet, wo ich mich kaum auskenne (klingt vernünftig?) nur um mich inzwischen hier in Australien drüber zu ärgern, denn mein altes Nokia der 33er-Serie gab gestern den Löffel ab. Rückblickend war das eben doch keine Sparentscheidung.
- Den Rucksack von Jack Wolfskin für umgerechnet 14,50 € hätte ich bestimmt genommen, wenn er nicht so rosa gewesen wäre. Ein anderer einer unbekannten Marke in derselben Preisklasse begleitet mich nun stattdessen treu. Etwas schwerer gebaut, aber auch ein guter Deal. Wäre ich weniger geizig gewesen, hätte ich auch hochwertigere Markenrucksäcke für ein Drittel des deutschen Marktpreises abgreifen können.
- Den kompakten Messerschleifer und Glasschneider für 12 € und die Epoxy-Zweikomponenten-Raparaturknete für 10 € hätte ich ruhig auch mitnehmen können. Hier in meinem (ersten) neuen Australischen Zuhause wäre dafür durchaus Verwendung. Hätte mir sogar Aussicht auf ein Kleingewerbe eröffnet, denn so irre organisiert sind die Haushalte hier offensichtlich nicht...
Naja, träum weiter. Quintessenz aber ist: Ich halte viel von der Idee, im Juni nochmal in Singapur zu gastieren, und zwar zu den berühmten June Sales, wo der Bär steppt und alles reduziert wird, um dort meine Urlaubsbilanz durch gezielte Investitionen noch entscheidend aufzuwerten. Schaumermal. Bestellungen können schonmal unverbindlich aufgegeben werden.
- daß ich eigentlich noch nix gesehen habe. Da wäre noch so vieles:
- Festland
- Duck Tour in City und Marina Bay in einem offenen Amphibienfahrzeug (Cabrio-mäßig umbgebautes Vietnamkrieg-Gefährt)
- Vogelpark (soll der weltbeste sein)
- Zoo und Nachtzoo
- Binnenland mit Sümpfen (naja, lieber in mückenamer, kühler Jahreszeit wegen Dengue - vielleicht auch gar nicht)
- Sentosa Insel (Ferienresort der Singapuresen)
- Rosa Delphine und
- Underwater World
- wie schon oben erwähnt,
- so viel unerprobtes Futter
- Kleidung und andere Ausrüstung
Freitag, 31. August 2007
Letzte Vorbereitungen
Was jetzt in Good Old Germany für mich noch kommt, nennt der amerikanische Gastfreund, der zurzeit in meiner Küche übernachtet, sehr treffend "tying up loose ends" - die losen Enden verknüpfen:
- Morgen (Fr) ist mein letzter Tag auf der Arbeit, und ich habe keinen Kuchen. Was tun? Pizzaservice?!
- In 13 Tagen fliege ich, aber den Rucksack muß ich noch besorgen. Klar, daß der auch noch nicht gepackt ist. Praktischerweise wird aber in meinem Kopf die Liste der mitzunehmenden Dinge mit jedem Tag ... KÜRZER! Weil man so ziemlich alles so ziemlich gar nicht braucht. Aber einen Rucksack, der so gut ist, daß nur die Knie merken, wieviel er wiegt, den brauche ich, auch beim festen Vorsatz, leicht zu reisen. Ich muß ihn ja nicht auslasten. Aber wenn...! Am falschen Ende wird nicht gespart. Ich weiß haargenau, welches Modell, denn ich habe 4x anprobiert, und aus 20 Modellen war es immer konkurrenzlos dieser. Wer jetzt erwartet, daß ich das Modell verrate, dem sei gesagt: Das tut für Dich gar nichts zur Sache! Probier Deinen Maßanzug bitte selbst an, und zwar unter realistischer bis pessimistischer Beladung. Guter Fachhandel bietet das. Basta.
- In neun Tagen soll die Abschiedsfeier steigen, und ich hab noch keine einzige offizielle Einladung geschrieben. (Ich glaub, ich bring die Plakate einfach erst nächste Woche mit dem verspäteten Kuchen vorbei! Das wär doch mal was.)
- Dieses Wochenende wird nochmal mit den Pfadis und dem Liebsten zünftig gecampt - die Kluft dazu, die ich an jemanden verliehen hatte (ja tut man denn sowas!) bekam ich heute reinlich und restauriert zurück... manches regelt sich halt doch selbst.
- Morgen sollen auch meine Untermieter mit dem unterzeichneten Vertrag wieder auftauchen - ich frag mich bloß, wo und wann. Aber man hat ja Handy. Ich werde pauselos unterwegs sein: Von der Arbeit zum SocialMeeting der Firma des Liebsten, von dort zum Australien-Stammtisch (an dem ich - last minute - erstmalig auftauchen werde) ...und dann todmüde in die Koje.
- Der vorerst letzte Impfpieks ging heute in den Arm, aber ich hatte den Impfpaß vergessen und muß ihn nun noch nachreichen. Na klasse.
- Handy ist noch nicht gekündigt, Telekom noch nicht schriftlich bestätigt, daran hängt die Kündigung fürs Internet. Energie/Wasser muß auch - ganz zuletzt.
- Immerhin: Die Auftragsbestätigung der Langzeit-Auslandsreise-Krankenversicherung war heute im Kasten. Wird die Police rechtzeitig kommen?
- Ich schaue mich um und schätze: 8 Bananenkartons Bücher noch im Regal, 600 Liter Krempel schon fertig in Kisten o.a., nochmal 400 Liter verbleibend zum Verstauen im Keller, dazu das Zeug, das vom Dachboden runter muß. Wie wunderbar, daß die meisten meiner Möbel hier auch ganz gut ohne mich, dafür mit meinen Untermietern, weiterleben können und nicht in die Winterstarre müssen. Ca. 30 Liter geliehenes Zeug von diversen anderen Leuten, bereits extra gelegt, gebündelt und teils adressiert, wartet auf Nachzügler-Fundstücke, muß dann alles an die Männer und Frauen, bevor ich verschwinde. Die kommende Woche wird eine Verpackungsorgie wie zu Weihnachten! Und ein Kistenschleppen!
- A propos Kistenschleppen: Vor drei Tagen kam ein Hexenschuß. Den hab ich gründlich loszuwerden, wenn ich meinen Economy-Class Sitz auf den 18-stündigen Flügen überleben will. Schonmal Rückengymnastik nach Übungszettel gemacht? Seit Jahren besitze ich diesen, aber eben nur auf dem Papier:
Ich kam mir so bescheuert vor dabei, aber es half. Also bitte mehr davon, das muß dann auch noch irgendwie in die Tagesabläufe reinpassen. Und der Zettel wird mich begleiten während der ganzen Reise. Wer das Ding in leserlicher Qualität haben will, fragt seinen Arzt mal nach den Übungszetteln von TROPON (nein, ich werde nicht für diese Werbung bezahlt. Gute PR ist so nützlich, daß man sie freiwillig und dankbar weiterempfiehlt. Es gibt von dem Zettel aber auch eine gekürzte Onlineversion ohne Druckoption, wahrscheinlich genauso geklaut wie mein Bild oben). - Erstaunlich, wie manche Kollegen so gar keinen Wind bekommen haben von meiner Ausreißerei! Einer fragte mich noch, wie's mir heute ginge. - Gut sag ich, mein vorletzter Tag. - Wie Du hörst auf? - Ja. Ich geh nach Australien und Neuseeland! - ...Er guckte genau wie "Living Next Door To Alice", der Arme.
- "Führen Sie Tagebuch!" Empfehlen - oder bitten? - viele. Ich verweise auf meinen Blog. Aber da steht ja nun echt noch nicht viel drin. - Oh, das läßt sich ändern. So kriegt man wenigstens den Kopf frei, ganz ohne Zettelwirtschaft!
- Meine Melbourne-Kontakte sind jetzt dran. Wo schlafe ich die ersten Nächte? Und die Singaporeaner sollen mich über Monsun, Dengue und Insektenschutz schlau machen. Also eMails! Dalli!
- Nebenbei sind da zwei gute Freundinnen, eine in der Stadt und eine woanders in Deutschland, von denen ich mich leider noch gar nicht verabschiedet habe.
- "...Und verquatsch Dich nicht mit den Leuten! Du hast noch so viel zu tun! Das werden ganz schnell 5, 10, 15 Minuten, und dann..." - "Ja, Mama, das sind jetzt gleich auch wieder 10 Minuten!" (Original Wortwechsel vor ein paar Stunden!)
- Wie wärs eigentlich mit ner Mütze Schlaf? - oh. Und schon haben wir heute zu gestern gemacht. Tempus fugit. Und immer noch verweigere ich mich mit Momo der "gebotenen" Hektik und proklamiere mit Rio Reiser: "Schlendern ist Luxus!"
Genug für heute (i.e Do., 30.9.2007)
No Worries!
Mittwoch, 20. Juni 2007
Zwischen-/Untervermietung
19.7.2007 Meine Wohnung in Köln ist ein Schnäppchen, und ich will sie möglichst behalten. Natürlich auch, um nach der Reise nicht "auf der Straße" zu stehen, aber auch darüberhinaus wüßte ich nicht, wohin mit den mittlerweile angeschafften Haushaltsgeräten etc...
Ich suche mir also jemand, die meine Höhle samt Inventar in der Zwischenzeit brauchen kann und am Ende in gutem Zustand zurück gibt. Die Beschreibung hab ich schon, Preis kann sich nach Recherche in einschlägigen WG- und Studibuden-Seiten echt sehen lassen, und möbliert erst recht.
Jetzt wäre eigentlich alles in Butter, wenn nicht mein Drucker streiken würde.
Das schreit nach Internet-Café, denn Zeit habe ich nicht zu verlieren.
__________________
Nachtrag 3.9.: Aushänge an Uni und FH sowie eine Anzeige in WG-gesucht.de brachten durchschlagenden Erfolg - allerdings erst NACH den Semesterferien. Vorher kam praktisch nichts. Tip für Nachmacher: Sollte sich auf Online-Wohnungsanzeigen längere Zeit niemand gemeldet haben: Einfach mal ein paar Worte ändern, das läßt die Anzeige wieder als "neu" oben aufschwimmen. Wirkt Wunder! Eine weitere Online-Möglichkeit ist es, die Dienste der Mitwohnzentralen in Aspruch zu nehmen. Die verdienen daran irgendwelche Maklergebühr (ich glaube, der Mieter zahlt), helfen aber auch mit Rechtsberatung (Mustermietverträge) und schicken ggfs jemanden zum Fotografieren vorbei, wenn man selbst keine Camera hat. Vielleicht hätte sich auch von dort jemand gemeldet, aber ich hatte noch gar nicht fotogen aufgeräumt. Jetzt brauch ich das auch nicht mehr. Die Wohnung ist vergeben.
Ich suche mir also jemand, die meine Höhle samt Inventar in der Zwischenzeit brauchen kann und am Ende in gutem Zustand zurück gibt. Die Beschreibung hab ich schon, Preis kann sich nach Recherche in einschlägigen WG- und Studibuden-Seiten echt sehen lassen, und möbliert erst recht.
Jetzt wäre eigentlich alles in Butter, wenn nicht mein Drucker streiken würde.
Das schreit nach Internet-Café, denn Zeit habe ich nicht zu verlieren.
__________________
Nachtrag 3.9.: Aushänge an Uni und FH sowie eine Anzeige in WG-gesucht.de brachten durchschlagenden Erfolg - allerdings erst NACH den Semesterferien. Vorher kam praktisch nichts. Tip für Nachmacher: Sollte sich auf Online-Wohnungsanzeigen längere Zeit niemand gemeldet haben: Einfach mal ein paar Worte ändern, das läßt die Anzeige wieder als "neu" oben aufschwimmen. Wirkt Wunder! Eine weitere Online-Möglichkeit ist es, die Dienste der Mitwohnzentralen in Aspruch zu nehmen. Die verdienen daran irgendwelche Maklergebühr (ich glaube, der Mieter zahlt), helfen aber auch mit Rechtsberatung (Mustermietverträge) und schicken ggfs jemanden zum Fotografieren vorbei, wenn man selbst keine Camera hat. Vielleicht hätte sich auch von dort jemand gemeldet, aber ich hatte noch gar nicht fotogen aufgeräumt. Jetzt brauch ich das auch nicht mehr. Die Wohnung ist vergeben.
Donnerstag, 14. Juni 2007
Itinerary Vol 1
In response to a Canadian friend's mailed question, what I'll be doing this summer and where, I just happened to finish my itinerary.
Okay, Australia I'm coming... Here's the plan:
This year, it's going to be Australia and New Zealand; I've got these two Working Holiday Maker Visa. How about meeting there? I can stay for a year whith each visa, so I could in theory sum it up to 15 months at most, but the flight ticket l booked limits my stay to 12 months. Anyways, I feel like 10 months is enough.
After a few days stopover in Singapore, I'll start in Melbourne on the 17th of September and acclimatize there for ten weeks or so.
By December 10th, I'll have to have a foot on NewZealandic ground lest my visa with the work-permit go bye-bye.
The rest is variable. The return flight for next year is from Melbourne again, but the date isn't fixed yet because pre-booking only works for 350 days ahead, so it's nominally in May, and I'll change the date for 100 € in April, when I'll know much better . I decided to organize the internal flights or any other ways of transport in situ, with the help of local insiders.
Your comments are highly welcome! Thanks in advance.
--xoni
Okay, Australia I'm coming... Here's the plan:
This year, it's going to be Australia and New Zealand; I've got these two Working Holiday Maker Visa. How about meeting there? I can stay for a year whith each visa, so I could in theory sum it up to 15 months at most, but the flight ticket l booked limits my stay to 12 months. Anyways, I feel like 10 months is enough.
After a few days stopover in Singapore, I'll start in Melbourne on the 17th of September and acclimatize there for ten weeks or so.
By December 10th, I'll have to have a foot on NewZealandic ground lest my visa with the work-permit go bye-bye.
The rest is variable. The return flight for next year is from Melbourne again, but the date isn't fixed yet because pre-booking only works for 350 days ahead, so it's nominally in May, and I'll change the date for 100 € in April, when I'll know much better . I decided to organize the internal flights or any other ways of transport in situ, with the help of local insiders.
- I want to see platypi and echidnae (definitely. period. Lost mission without. But they are said to be in several places),
- national parks and wild life in general,
- some NZ (my boyfriend says it's worth as much travel time as the big AUS),
- some Tasmania (no idea when and where to fit it into a route, so it seems like a complete extra tour, because from Tassie, I cannot find any direct flights to NZ, like the map would have suggested),
- some outback (possibly including Coober Pedy and, once I'm close, the inevitable Uluru, in case I make enough money, some rail miles via Ghan...),
- the Great ocean road later on around May 2008 (QLD rainforest, bush tucker, koalas, coastline til you drop) northwards, as far as I can get, with the southern winter in my back (either hiring or buying a campervan or even hitch-hiking)
- ideally flying home out of Cairns in July 2008.
Along my way, I'm interested in any kind of budget and shoestring goodies, work, WWOFing, ride- and flatshares, travelmates, insider tips... hosts of course! I would also like to make it a musical discovery trip. Busking is an option I'd also give a try.
Your comments are highly welcome! Thanks in advance.
--xoni
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