Warum schreibe ich immer über Tierchen. Schon wieder. Possende Pissums und jetzt das:
Die Antwort ist banal: Das Kapitel über meinen inzwischen abgedankten Job, auf das so viele warten, wird zu lang. Es ist drei Uhr morgens. Ich weiß Ihr wartet auf irgendwas.
Also es gibt gute Nachrichten: Dem Tierchen geht es prima. Mir auch. Ich habs beim nächtlichen Heimkommen in der Küche ertappt. Fußboden, wo die Krümel sind. Die Wand hats nur genommen, weil ich auf Fotogenität gedrängt habe. Es ist KEIN INSEKT, sondern ein Krustentier, wie alle Asseln und Hundert-, Tausend- Quazzrillounenfüßler. Sieht doch ziemlich so aus wie ne Eismeergarnele. In echt war es viel durchsichtiger als auf dem oberen Foto - ich hab mit dem Kontrast gespielt, damit Ihr besser die Beine zählen könnt. (Streber machen jetzt bitte eine Pause, evaluieren die Extremitäten auf der Abbildung und merken sich das Ergbnis zum Vergleich mit der Auflösung am Ende des Textes.)
Preisfrage! Was ist ekliger: Sowas nachts aufm Küchenboden (hat ganz still gehalten) oder paar winzige wuselige Ameisen (sugar ants) tagsüber auf der Anrichte?
Antwort: Weder - noch. Das ist mir beides schnurzegal, solangs nicht aus meinem Proviant rauskriecht. Was mir wirklich den Magen umdreht, ist eine Dose Insektenspray (Mortein Power Ball - kills fast) auf der Anrichte, wo ich mein Brot schmieren will, wochenlang. Es kommt aber noch besser. Wo ich kotzen könnte, das ist, wenn ich morgens in die Küche komme und finde auf der Anrichte verstreut eine Kohorte toter Mini-Ameisen. Daneben die stolze Dose Mortein. Gewischt ist trotzdem nicht. Dabei hätte Wischen alleine genügt, um den Zug zu unterbrechen, Duftspur bereinigt, Truppe demoralisiert, garantiert. Klar hätte ich das Schandmal wegmachen können. Aber die Wahrheit, der Totz und die Neugier hat gesiegt. Ich hab dann aber doch nicht gezählt, wieviele Tage das genauso liegen blieb. Es waren jedenfalls einige.
Am Sonntag wechsel ich sowieso die Wohnung. Dann brauch ich mich über derart paradoxes Revierverhalten meiner Vermieterin nicht mehr aufregen. Und den 28-Füßler hab ich laufen lassen, ohne Pantoffel, ohne Gift und ungemeldet.
Gute Nacht. Fröhliches Flohbeißen. (Nein, keine Sorge!)
Freitag, 30. November 2007
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