Samstag, 15. Dezember 2007

Was Du heute kannst verschieben

Liebe Leute, Ihr habt ja recht.

Ich schreib überhaupt keine Eckdaten. Ich will ja, aber ich warte immer auf was originelles und laß dann den Rest doch aus.

Okay.
Ich bin in Christchurch, Canterbury, New Zealand, untergebracht bei Freunden über www.couchsurfing.com, hab statt ner Couch für paar Nächte luxuriöserweise ein wohnliches Gartenhäuschen (Doppelbett und Dusch/WC) für mich, bin bei den Familienaktivitäten willkommen (einschließlich Mahlzeiten), und das bis einschließlich zum 25. oder 26.12., das Wetter hier war sehr sommerlich, hat dann gemuckt und genässt, und kommt jetzt wieder in Form. "Jingle Bells" oder "Frosty the Snowman" sind hier derzeit recht beliebt, aber ich kann einfach nicht mitsingen, weil mir vor Lachen immer die Luft wegbleibt, so bizarr ist das.

Ansonsten wirkt es hier auf der Südinsel landschaftlich recht europäisch, wenn da die seltsamen Bäume etc nicht wären. Die Vögel hier sind nicht ganz so laut wie in Australien, singen aber auch hübsch, Schafe hab ich schon gesehen, Kiwis noch nicht, dafür aber einiger der einheimischen Enten und Wasserhühner. Aus den Fellen erlegter Possums, die als illegale Einwanderer und raubhafte Allesfresser ohne natürliche Feinde hier die einheimische Artenvielfalt gefährden macht man hier teure, aber ungeheuer gute, trendige und wohltätig/wohltuende Pullis, deren Erweb vom WWF ausdrücklich empfohlen wird. Wer möchte einen superweichwarmen, aktiv artenschützerischen (Plagenkontrolle) umweltfeundlichen neu-wiederverwerteten (verstricken statt verrotten) und biologisch irgendwann voll abbaubaren Pulli?... Oh mann ich schweife schon wieder ab. Das gute Zeug heißt Merino Possum, mehr öko geht gar nicht.

Am 22.12. kommt mein Liebster für nen ganzen Monat eingeflogen, und dann gehts nach einer kurzen Akklimatisationsphase mit Weihnachtsfeier rund um beide Inseln mit nem gemieteten Kombiwagen. Ende des Trips ist in Auckland.

Zum Geburtstag hab ich meinen Leuten eine Eissplittertorte kredenzt, ein Buch über die Seltsamkeit hiesiger Ortsnamen bekommen und mir selber eine leichte aber sehr tolle, echt günstige Gitarre gekauft.
Zur Zeit jobbe ich nicht, zahle aber auch keine Miete, sondern spüle haushaltsübliche Mengen Geschirr und steuere bestenfalls mal ein paar Lebensmittel nach Bedarf bei.

Hab ein gutes Leben, freue mich auf meinen Besuch und war heute endlich am Strand. Sehr schön. Meterlangen daumendicken gummiartigen Tang gefunden, der gar nicht eklig ist. Kein Müll auf dem klaren Wasser. Nichtmal der sonst so unvermeidliche dicke Meerschaum. Hier möchte ich mal tauchen.

So. Und jetzt muß ich ins Bett. In 8 Stunden und 10 Minuten werd ich von einer anderen Couchsurferin eingesammelt zu einem Ausflug nach Akaroa, der einzigen französischen Ansiedlung in Neuseeland. Das liegt auch am Wasser, und es gibt Albatrosse, Delphine und mit etwas Glück sogar Wale zu sehen. Und kraxelige Felsen. Da lohnt es sich, wach zu sein.

Nun seid Ihr endlich auch mal im Bild*! (* naja nicht wörtlich. Ging grad nicht. Sorry das Kamera-Datenkabel ist in der Hütte, Internet hab ich aber nur im Haus, und ich fang nach Mitternacht nicht noch die Rennerei an. Aber es gibt nochmal Fotos, okay?) Laßt es Euch gut gehen. Eßt ein Stück Baumkuchen und/oder Elisenlebkuchen für mich mit. Spekulatius gibts hier auch, Import aus Holland. Ist mir aber deutlich zu dröge. Dann doch lieber Barbequeue, Salat und Milchshake. Also Tschau.

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